daß er der ehemaliger Kräuter Danigel ist, denn, als ihn mein guter Freund ersehen hatte, errinnerte er ihm dessen alles was zwischen ih- nen vorgangen wäre, er aber leugnete alles, sagende: Jch kenne den Herrn nicht, vielleicht siehet er mich vor eine ihme sonst bekannte Per- son an, bitte mich zu verschonen, damit gieng er in sein Hauß, vorgebende: Er könne bey ihme nicht länger verziehen, er müste vor die- sesmahl seine Patienten abwarten. Hat er aber Glück in seinen Curen? fragte Eckarth: Ja antwortete Ferdinand, doch einmahl bes- ser als das anderemahl, dannenhero etliche in die Gedancken kommen, er habe einen unsicht- bahren Beyhelffer. Brauchen ihn denn auch gelehrte Leuthe? fragte Eckarth ferner. Al- lerdinges! replicirte Ferdinand, und sollen auch Medici wie man vorgiebt, ihrer Patien- ten Urin ihme durch unbekannte Weiber zu- schicken, damit sie nach Erfahrung ihre Curen besser ausführen mögen. O ungeschickte Maulaffen, rieff Eckarth, wann ein Kluger von einen Narren Unterricht nehmen will, ich will es wohl noch nicht glauben, aber daß ihn andere Gelehrte, denen ja wenigstens die Ver- nunfft zeigen solte, daß es unmöglich sey, aus einer stinckenden Pfütze reines Wasser zu ho- len, brauchen, wundert mich nicht wenig.
Hier-
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daß er der ehemaliger Kraͤuter Danigel iſt, denn, als ihn mein guter Freund erſehen hatte, errinnerte er ihm deſſen alles was zwiſchen ih- nen vorgangen waͤre, er aber leugnete alles, ſagende: Jch kenne den Herrn nicht, vielleicht ſiehet er mich vor eine ihme ſonſt bekannte Per- ſon an, bitte mich zu verſchonen, damit gieng er in ſein Hauß, vorgebende: Er koͤnne bey ihme nicht laͤnger verziehen, er muͤſte vor die- ſesmahl ſeine Patienten abwarten. Hat er aber Gluͤck in ſeinen Curen? fragte Eckarth: Ja antwortete Ferdinand, doch einmahl beſ- ſer als das anderemahl, dannenhero etliche in die Gedancken kommen, er habe einen unſicht- bahren Beyhelffer. Brauchen ihn denn auch gelehrte Leuthe? fragte Eckarth ferner. Al- lerdinges! replicirte Ferdinand, und ſollen auch Medici wie man vorgiebt, ihrer Patien- ten Urin ihme durch unbekannte Weiber zu- ſchicken, damit ſie nach Erfahrung ihre Curen beſſer ausfuͤhren moͤgen. O ungeſchickte Maulaffen, rieff Eckarth, wann ein Kluger von einen Narren Unterricht nehmen will, ich will es wohl noch nicht glauben, aber daß ihn andere Gelehrte, denen ja wenigſtens die Ver- nunfft zeigen ſolte, daß es unmoͤglich ſey, aus einer ſtinckenden Pfuͤtze reines Waſſer zu ho- len, brauchen, wundert mich nicht wenig.
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daß er der ehemaliger Kraͤuter Danigel iſt,
denn, als ihn mein guter Freund erſehen hatte,
errinnerte er ihm deſſen alles was zwiſchen ih-
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ſagende: Jch kenne den Herrn nicht, vielleicht
ſiehet er mich vor eine ihme ſonſt bekannte Per-
ſon an, bitte mich zu verſchonen, damit gieng
er in ſein Hauß, vorgebende: Er koͤnne bey
ihme nicht laͤnger verziehen, er muͤſte vor die-
ſesmahl ſeine Patienten abwarten. Hat er
aber Gluͤck in ſeinen Curen? fragte Eckarth:
Ja antwortete Ferdinand, doch einmahl beſ-
ſer als das anderemahl, dannenhero etliche in
die Gedancken kommen, er habe einen unſicht-
bahren Beyhelffer. Brauchen ihn denn auch
gelehrte Leuthe? fragte Eckarth ferner. Al-
lerdinges! replicirte Ferdinand, und ſollen
auch Medici wie man vorgiebt, ihrer Patien-
ten Urin ihme durch unbekannte Weiber zu-
ſchicken, damit ſie nach Erfahrung ihre Curen
beſſer ausfuͤhren moͤgen. O ungeſchickte
Maulaffen, rieff Eckarth, wann ein Kluger
von einen Narren Unterricht nehmen will, ich
will es wohl noch nicht glauben, aber daß ihn
andere Gelehrte, denen ja wenigſtens die Ver-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/193>, abgerufen am 22.11.2024.
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