dann! replicirte Solimund, Monsr. Eckarth hat recht, doch wäre es mir hertzlich lieb gewe- sen, denselben noch zu guter letzt mit einer klei- nen Abend-Mahlzeit in meinen Garten zu be- dienen. Hiermit nahmen Eckarth, Gotthart und Siegfried von Rannefort, Ehrenfried und Beywesenden Abschied, satzten sich auf die Land-Kutsche und fuhren unter Göttli- chen Geleite fort: Wie sie aber vor Solimunds Garten vorbey fahren wolten, fiel Liebhold den Kutscher in die Pferde, und Edelmuth und Adelbrecht bathen unsere Reisende zum Mittags-Mahl hinnein, indem sich aber E- ckarth wegerte; und den Kutscher fortzufah- ren befahl, kam Rannefort, Ehrenfried, Soli- mund, Thierhold, mit ihren Ehe-Liebstinnen, wie auch Jungfer Sylvia mit Frau Filinda ge- fahren, die nöthigten unsere Reisende abzustei- gen, und das Mittags-Mahl zu nehmen, da sie denn etliche Stunden in Vergnügung zu- brachten. Als nun der Mittag vorbey war, stund Eckarth mit seinen Liebes Söhnen und Reise-Compagnions auf, nahmen noch- mahln von der gantzen versammelten Com- pagnie, die ihnen tausendfach Glück zu- wüntschten, freundlichsten Abschied und fuh- ren selbigen Abends noch bis Piscaira, ein Flecken drey Meilen von Paliro. Den 4ten
Tag
dann! replicirte Solimund, Monſr. Eckarth hat recht, doch waͤre es mir hertzlich lieb gewe- ſen, denſelben noch zu guter letzt mit einer klei- nen Abend-Mahlzeit in meinen Garten zu be- dienen. Hiermit nahmen Eckarth, Gotthart und Siegfried von Rannefort, Ehrenfried und Beyweſenden Abſchied, ſatzten ſich auf die Land-Kutſche und fuhren unter Goͤttli- chen Geleite fort: Wie ſie aber vor Solimunds Garten vorbey fahren wolten, fiel Liebhold den Kutſcher in die Pferde, und Edelmuth und Adelbrecht bathen unſere Reiſende zum Mittags-Mahl hinnein, indem ſich aber E- ckarth wegerte; und den Kutſcher fortzufah- ren befahl, kam Rannefort, Ehrenfried, Soli- mund, Thierhold, mit ihren Ehe-Liebſtinnen, wie auch Jungfer Sylvia mit Frau Filinda ge- fahren, die noͤthigten unſere Reiſende abzuſtei- gen, und das Mittags-Mahl zu nehmen, da ſie denn etliche Stunden in Vergnuͤgung zu- brachten. Als nun der Mittag vorbey war, ſtund Eckarth mit ſeinen Liebes Soͤhnen und Reiſe-Compagnions auf, nahmen noch- mahln von der gantzen verſammelten Com- pagnie, die ihnen tauſendfach Gluͤck zu- wuͤntſchten, freundlichſten Abſchied und fuh- ren ſelbigen Abends noch bis Piſcaira, ein Flecken drey Meilen von Paliro. Den 4ten
Tag
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dann! replicirte Solimund, Monſr. Eckarth
hat recht, doch waͤre es mir hertzlich lieb gewe-
ſen, denſelben noch zu guter letzt mit einer klei-
nen Abend-Mahlzeit in meinen Garten zu be-
dienen. Hiermit nahmen Eckarth, Gotthart
und Siegfried von Rannefort, Ehrenfried
und Beyweſenden Abſchied, ſatzten ſich auf
die Land-Kutſche und fuhren unter Goͤttli-
chen Geleite fort: Wie ſie aber vor Solimunds
Garten vorbey fahren wolten, fiel Liebhold
den Kutſcher in die Pferde, und Edelmuth
und Adelbrecht bathen unſere Reiſende zum
Mittags-Mahl hinnein, indem ſich aber E-
ckarth wegerte; und den Kutſcher fortzufah-
ren befahl, kam Rannefort, Ehrenfried, Soli-
mund, Thierhold, mit ihren Ehe-Liebſtinnen,
wie auch Jungfer Sylvia mit Frau Filinda ge-
fahren, die noͤthigten unſere Reiſende abzuſtei-
gen, und das Mittags-Mahl zu nehmen, da
ſie denn etliche Stunden in Vergnuͤgung zu-
brachten. Als nun der Mittag vorbey war,
ſtund Eckarth mit ſeinen Liebes Soͤhnen und
Reiſe-Compagnions auf, nahmen noch-
mahln von der gantzen verſammelten Com-
pagnie, die ihnen tauſendfach Gluͤck zu-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/182>, abgerufen am 25.11.2024.
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