Schmutz und Unsauberkeit abgehen, die Haut auch schön zart, weiß und weich werden und verbleiben; Ubrigens hat die Natur auch eine herrliche Weisse, indem vermeynt fetten Talck gesetzet, aus welchen man mit leichter Müh ohne einigen Zusatz ein schön weiß-grünliches Oel, (zuweilen pflegt es auch röthlich zu kom- men, und dieses ist nicht so gut als das Vorige) ziehen kan, das von ungemeiner Wirckung ist. Wann man in obgedachtes Wassers ein Pfund 20. Tropffen von dem Oele giesset, sich zuvor im Gesicht und Leibe mit reinen Wasser abwäschet, nachmahls mit impraeg- nirten Wasser sich bestreichet, also eintrock- nen und die Nacht über verbleiben lässet, frü- he sich wiederumb mit schlechten oder vorig- ungemischten Wasser abwäschet, wird man den Effect bald verspüren. Dieweil aber dieses Oel sehr kostbahr ist, so ists genung wann man es die Woche höchstens zweymahl braucht, und dieses kan des Jahrs etliche mahl geschehen, bevoraus in Sommer-Zeit, so wer- den die Gesichter und Leiber zu einer derglei- chen Schönheit kommen, daß letzlich kein An- strich mehr nöthig seyn wird; Wer aber von Natur mager und ungestalt ist, dem wird es wohl ein weiß und zartes aber nicht ein fettes und wohlgestaltes Gesichte machen. Es ist
mir
Schmutz und Unſauberkeit abgehen, die Haut auch ſchoͤn zart, weiß und weich werden und verbleiben; Ubrigens hat die Natur auch eine herrliche Weiſſe, indem vermeynt fetten Talck geſetzet, aus welchen man mit leichter Muͤh ohne einigen Zuſatz ein ſchoͤn weiß-gruͤnliches Oel, (zuweilen pflegt es auch roͤthlich zu kom- men, und dieſes iſt nicht ſo gut als das Vorige) ziehen kan, das von ungemeiner Wirckung iſt. Wann man in obgedachtes Waſſers ein Pfund 20. Tropffen von dem Oele gieſſet, ſich zuvor im Geſicht und Leibe mit reinen Waſſer abwaͤſchet, nachmahls mit impræg- nirten Waſſer ſich beſtreichet, alſo eintrock- nen und die Nacht uͤber verbleiben laͤſſet, fruͤ- he ſich wiederumb mit ſchlechten oder vorig- ungemiſchten Waſſer abwaͤſchet, wird man den Effect bald verſpuͤren. Dieweil aber dieſes Oel ſehr koſtbahr iſt, ſo iſts genung wann man es die Woche hoͤchſtens zweymahl braucht, und dieſes kan des Jahrs etliche mahl geſchehen, bevoraus in Sommer-Zeit, ſo wer- den die Geſichter und Leiber zu einer derglei- chen Schoͤnheit kommen, daß letzlich kein An- ſtrich mehr noͤthig ſeyn wird; Wer aber von Natur mager und ungeſtalt iſt, dem wird es wohl ein weiß und zartes aber nicht ein fettes und wohlgeſtaltes Geſichte machen. Es iſt
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Schmutz und Unſauberkeit abgehen, die Haut
auch ſchoͤn zart, weiß und weich werden und
verbleiben; Ubrigens hat die Natur auch eine
herrliche Weiſſe, indem vermeynt fetten Talck
geſetzet, aus welchen man mit leichter Muͤh
ohne einigen Zuſatz ein ſchoͤn weiß-gruͤnliches
Oel, (zuweilen pflegt es auch roͤthlich zu kom-
men, und dieſes iſt nicht ſo gut als das Vorige)
ziehen kan, das von ungemeiner Wirckung iſt.
Wann man in obgedachtes Waſſers ein
Pfund 20. Tropffen von dem Oele gieſſet,
ſich zuvor im Geſicht und Leibe mit reinen
Waſſer abwaͤſchet, nachmahls mit impræg-
nirten Waſſer ſich beſtreichet, alſo eintrock-
nen und die Nacht uͤber verbleiben laͤſſet, fruͤ-
he ſich wiederumb mit ſchlechten oder vorig-
ungemiſchten Waſſer abwaͤſchet, wird man
den Effect bald verſpuͤren. Dieweil aber
dieſes Oel ſehr koſtbahr iſt, ſo iſts genung
wann man es die Woche hoͤchſtens zweymahl
braucht, und dieſes kan des Jahrs etliche mahl
geſchehen, bevoraus in Sommer-Zeit, ſo wer-
den die Geſichter und Leiber zu einer derglei-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/162>, abgerufen am 24.11.2024.
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