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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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vorigen Herren Goldmacher viel Pfund hatte
praepariren müssen, erkühnte ich mich den
Herren Doctor zu fragen: Ob er nicht auch
dergleichen zu seinen Artzeneyen brauchte?
Narr! antwortete er mir, dein Verstand ist
viel zu seichte, zu penetriren, was ein gantzes
Wesen, das in sich selbst unveränderlich thut,
als eins, welches seine subtile durchdringende
Krafft durch dergleichen Reiben verliehret,
Wirckung schafft. Wisse das Praeparata und
Magisteria, es wären denn resinosa weniger
Krafft haben, als ein Stücklein Kreide. Je-
dennoch observirte ich, daß, wann er jeman-
den die Krebs-Augen zu brauchen verordne-
te: Befahl er allezeit, daß, worinnen sie es
einnahmen, wenigstens 20. bis 30. Tropffen
Wein-Eßig mit zu tröpfelen musten, warumb
dieses geschehen, kunte ich nicht erforschen.
Warumb? sagte Eckarth, Monsr. Sie gfried
ist es ihm bekannt, so bitte ich ihme den Kum-
mer zu benehmen. Wohl, antwortete Sieg-
fried, wie der Herr Vater befiehlt, darumb
pfleget dieses meines Erachtens zu geschehen,
damit anders man die Krebs-Steine/ nicht
alleine das Acidum oder Säure des Magens
zu praecipitiren, sondern zu einen andern
Zweck auch zu gebrauchen willens ist, diese
accidentalische Säure sich mit denen gestosse-

nen



vorigen Herren Goldmacher viel Pfund hatte
præpariren muͤſſen, erkuͤhnte ich mich den
Herren Doctor zu fragen: Ob er nicht auch
dergleichen zu ſeinen Artzeneyen brauchte?
Narr! antwortete er mir, dein Verſtand iſt
viel zu ſeichte, zu penetriren, was ein gantzes
Weſen, das in ſich ſelbſt unveraͤnderlich thut,
als eins, welches ſeine ſubtile durchdringende
Krafft durch dergleichen Reiben verliehret,
Wirckung ſchafft. Wiſſe das Præparata und
Magiſteria, es waͤren denn reſinoſa weniger
Krafft haben, als ein Stuͤcklein Kreide. Je-
dennoch obſervirte ich, daß, wann er jeman-
den die Krebs-Augen zu brauchen verordne-
te: Befahl er allezeit, daß, worinnen ſie es
einnahmen, wenigſtens 20. bis 30. Tropffen
Wein-Eßig mit zu troͤpfelen muſten, warumb
dieſes geſchehen, kunte ich nicht erforſchen.
Warumb? ſagte Eckarth, Monſr. Sie gfried
iſt es ihm bekannt, ſo bitte ich ihme den Kum-
mer zu benehmen. Wohl, antwortete Sieg-
fried, wie der Herr Vater befiehlt, darumb
pfleget dieſes meines Erachtens zu geſchehen,
damit anders man die Krebs-Steine/ nicht
alleine das Acidum oder Saͤure des Magens
zu præcipitiren, ſondern zu einen andern
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[136/0152] vorigen Herren Goldmacher viel Pfund hatte præpariren muͤſſen, erkuͤhnte ich mich den Herren Doctor zu fragen: Ob er nicht auch dergleichen zu ſeinen Artzeneyen brauchte? Narr! antwortete er mir, dein Verſtand iſt viel zu ſeichte, zu penetriren, was ein gantzes Weſen, das in ſich ſelbſt unveraͤnderlich thut, als eins, welches ſeine ſubtile durchdringende Krafft durch dergleichen Reiben verliehret, Wirckung ſchafft. Wiſſe das Præparata und Magiſteria, es waͤren denn reſinoſa weniger Krafft haben, als ein Stuͤcklein Kreide. Je- dennoch obſervirte ich, daß, wann er jeman- den die Krebs-Augen zu brauchen verordne- te: Befahl er allezeit, daß, worinnen ſie es einnahmen, wenigſtens 20. bis 30. Tropffen Wein-Eßig mit zu troͤpfelen muſten, warumb dieſes geſchehen, kunte ich nicht erforſchen. Warumb? ſagte Eckarth, Monſr. Sie gfried iſt es ihm bekannt, ſo bitte ich ihme den Kum- mer zu benehmen. Wohl, antwortete Sieg- fried, wie der Herr Vater befiehlt, darumb pfleget dieſes meines Erachtens zu geſchehen, damit anders man die Krebs-Steine/ nicht alleine das Acidum oder Saͤure des Magens zu præcipitiren, ſondern zu einen andern Zweck auch zu gebrauchen willens iſt, dieſe accidentaliſche Saͤure ſich mit denen geſtoſſe- nen

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/152>, abgerufen am 22.11.2024.