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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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viel, das war meine Mittags-Mahlzeit, zum
Abend-Essen bekam ich ein wenig Brodt und
Saltz, meinen Trunck muste ich aus den Kel-
ler sechs Klafftern tieff, und eine Spanne
breit, holen, und damit meinen Durst stillen,
Donnerstags und Sonntags war es dies bra-
tibilis,
da gieng es in floribus, da hatten wir
arme Ritter von schwartzen Brod-Schnitten
mit Schmeer, welches sie von denen Köchin-
nen in der Stadt, die es ihr zusammen hielten,
erkauffte, überstrichen, oder höchstens geba-
ckene Rinds-Füsse, so wäre ich noch endlich
zu frieden gewesen, wann ich nur dessen noch
genung bekommen hätte; Allein weil mein
Herr es auch nicht besser hatte, aß ich in Ge-
dult mit zu, sahe aber, daß, wann etwa wo eine
Hochzeit war, daß ich etwas Abgangenes aus
der Küche bekam, und meinen Magen ergötz-
te. Die Kleidung die er mir gab, waren alte
zerrissene Lumpen, an denen alle Faden aus-
einander gangen waren. Bey diesen Labo-
rant
en brachte ich zwey Jahr lang zu, unter-
dessen war einem von denen Medicis, welchen
mein Herr laborirte sein Junge entlauffen,
der fragte mich, ob ich bey ihm Dienste anneh-
men wolte? Jch antwortete, mit Ja! gieng
damit zu meinen Alten, und kündigte ihm dem
Dienst auf, mit Bitte, dieweil ich die zwey

Jahr
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viel, das war meine Mittags-Mahlzeit, zum
Abend-Eſſen bekam ich ein wenig Brodt und
Saltz, meinen Trunck muſte ich aus den Kel-
ler ſechs Klafftern tieff, und eine Spanne
breit, holen, und damit meinen Durſt ſtillen,
Donnerſtags und Soñtags war es dies bra-
tibilis,
da gieng es in floribus, da hatten wir
arme Ritter von ſchwartzen Brod-Schnitten
mit Schmeer, welches ſie von denen Koͤchin-
nen in der Stadt, die es ihr zuſammen hielten,
erkauffte, uͤberſtrichen, oder hoͤchſtens geba-
ckene Rinds-Fuͤſſe, ſo waͤre ich noch endlich
zu frieden geweſen, wann ich nur deſſen noch
genung bekommen haͤtte; Allein weil mein
Herr es auch nicht beſſer hatte, aß ich in Ge-
dult mit zu, ſahe aber, daß, wann etwa wo eine
Hochzeit war, daß ich etwas Abgangenes aus
der Kuͤche bekam, und meinen Magen ergoͤtz-
te. Die Kleidung die er mir gab, waren alte
zerriſſene Lumpen, an denen alle Faden aus-
einander gangen waren. Bey dieſen Labo-
rant
en brachte ich zwey Jahr lang zu, unter-
deſſen war einem von denen Medicis, welchen
mein Herr laborirte ſein Junge entlauffen,
der fragte mich, ob ich bey ihm Dienſte anneh-
men wolte? Jch antwortete, mit Ja! gieng
damit zu meinen Alten, und kuͤndigte ihm dem
Dienſt auf, mit Bitte, dieweil ich die zwey

Jahr
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[121/0137] viel, das war meine Mittags-Mahlzeit, zum Abend-Eſſen bekam ich ein wenig Brodt und Saltz, meinen Trunck muſte ich aus den Kel- ler ſechs Klafftern tieff, und eine Spanne breit, holen, und damit meinen Durſt ſtillen, Donnerſtags und Soñtags war es dies bra- tibilis, da gieng es in floribus, da hatten wir arme Ritter von ſchwartzen Brod-Schnitten mit Schmeer, welches ſie von denen Koͤchin- nen in der Stadt, die es ihr zuſammen hielten, erkauffte, uͤberſtrichen, oder hoͤchſtens geba- ckene Rinds-Fuͤſſe, ſo waͤre ich noch endlich zu frieden geweſen, wann ich nur deſſen noch genung bekommen haͤtte; Allein weil mein Herr es auch nicht beſſer hatte, aß ich in Ge- dult mit zu, ſahe aber, daß, wann etwa wo eine Hochzeit war, daß ich etwas Abgangenes aus der Kuͤche bekam, und meinen Magen ergoͤtz- te. Die Kleidung die er mir gab, waren alte zerriſſene Lumpen, an denen alle Faden aus- einander gangen waren. Bey dieſen Labo- ranten brachte ich zwey Jahr lang zu, unter- deſſen war einem von denen Medicis, welchen mein Herr laborirte ſein Junge entlauffen, der fragte mich, ob ich bey ihm Dienſte anneh- men wolte? Jch antwortete, mit Ja! gieng damit zu meinen Alten, und kuͤndigte ihm dem Dienſt auf, mit Bitte, dieweil ich die zwey Jahr H 5

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/137>, abgerufen am 24.11.2024.