der Herr Bruder wird auch hierinnen mir beyfällig seyn, daß man sie beyderseits, zu- mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier ist, anhero bescheide; der Herr Bruder beliebe biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben, unter der Zeit wollen wir uns umb einen der Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb- thun, ihnen denselben zum Inspector mit zu geben, und so dann in JEsus Nahmen sie die Reise von hieraus antretten lassen. Der Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem Munde, sagte Mülard, und ist dieses auch meine eigentliche Meynung, ich aber werde währender Zeit, dieweil mein Sohn seine Disputation noch verrichten soll, mich wie- der nach Hause begeben, alle Anstalt machen, meine Güther daselbst zu verkauffen, und so dann die Wirthschafft meinem getreuen Die- ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter aber dieser Orthen zu kommen, da dann in die- sen und allen andern wir weitere Unterredung pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen vernünfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann antreffen, der unsern Propos ein Genügen thun wird. Nein! Nein! wie grosse Sorge versetzte Eckarth; wann euch meine Person anstehet, will ich sie mit Gottes Hülffe von hier ab, und mit guten Vergnügen zurücke
füh-
der Herr Bruder wird auch hierinnen mir beyfaͤllig ſeyn, daß man ſie beyderſeits, zu- mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier iſt, anhero beſcheide; der Herr Bruder beliebe biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben, unter der Zeit wollen wir uns umb einen der Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb- thun, ihnen denſelben zum Inſpector mit zu geben, und ſo dann in JEſus Nahmen ſie die Reiſe von hieraus antretten laſſen. Der Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem Munde, ſagte Muͤlard, und iſt dieſes auch meine eigentliche Meynung, ich aber werde waͤhrender Zeit, dieweil mein Sohn ſeine Diſputation noch verrichten ſoll, mich wie- der nach Hauſe begeben, alle Anſtalt machen, meine Guͤther daſelbſt zu verkauffen, und ſo dann die Wirthſchafft meinem getreuen Die- ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter aber dieſer Orthen zu kommen, da dann in die- ſen und allen andern wir weitere Unterredung pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen vernuͤnfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann antreffen, der unſern Propos ein Genuͤgen thun wird. Nein! Nein! wie groſſe Sorge verſetzte Eckarth; wann euch meine Perſon anſtehet, will ich ſie mit Gottes Huͤlffe von hier ab, und mit guten Vergnuͤgen zuruͤcke
fuͤh-
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der Herr Bruder wird auch hierinnen mir
beyfaͤllig ſeyn, daß man ſie beyderſeits, zu-
mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier iſt,
anhero beſcheide; der Herr Bruder beliebe
biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben,
unter der Zeit wollen wir uns umb einen der
Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb-
thun, ihnen denſelben zum Inſpector mit zu
geben, und ſo dann in JEſus Nahmen ſie die
Reiſe von hieraus antretten laſſen. Der
Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem
Munde, ſagte Muͤlard, und iſt dieſes auch
meine eigentliche Meynung, ich aber werde
waͤhrender Zeit, dieweil mein Sohn ſeine
Diſputation noch verrichten ſoll, mich wie-
der nach Hauſe begeben, alle Anſtalt machen,
meine Guͤther daſelbſt zu verkauffen, und ſo
dann die Wirthſchafft meinem getreuen Die-
ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter
aber dieſer Orthen zu kommen, da dann in die-
ſen und allen andern wir weitere Unterredung
pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen
vernuͤnfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann
antreffen, der unſern Propos ein Genuͤgen
thun wird. Nein! Nein! wie groſſe Sorge
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/118>, abgerufen am 24.11.2024.
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