thue, so kan dieser auf hunderterley Arthen zu- gerichtet und zum Gebrauch angewendet wer- den, man bereitet ihn aus denen Toback- Strincken oder Stielen, ausgetrockneten Brasilien und Blätter-Taback, die aber den gemeinen Mann, der sich nunmehro gar sehr des Schnupff-Tabacks ohne einigen Vor- theil bloß die Gewohnheit mit zu machen, mit dem verdorbenen und zusammen geriebenen Pulver versorgen, und den daraus entstehen- den Schaden von denen Gebrauchenden nicht achten, stelle ich dahin, ob es recht oder unrecht gethan sey, welche reiben ihn gantz zart, fast einem Staube gleich zu Pulver, an- dere granuliren und körnen ihn, den zarten geben sie den Nahmen Spanischen-Taback, dieser fähret denen Ungewohnten durch die Nase in den Gaumen, die aber diese Ver- drießlichkeit nicht leiden wollen, nehmen den granulirten oder gekörnten Taback, andere nehmen die Blätter nässen sie an, machen Wicken davon, und stecken sie in die Nasen- Locher, umb den Mucum und schleimichte Materia abzuziehen. Auff daß ich nun des- sen Nutzen anführe, so ist sein mäßiger Ge- brauch denen, die denen Haupt-Flüssen erge- ben sind, sehr dienlich, zumahln wann er mit Haupt stärckenden Speciebus vermischet, und
mit
thue, ſo kan dieſer auf hunderterley Arthen zu- gerichtet und zum Gebrauch angewendet wer- den, man bereitet ihn aus denen Toback- Strincken oder Stielen, ausgetrockneten Braſilien und Blaͤtter-Taback, die aber den gemeinen Mann, der ſich nunmehro gar ſehr des Schnupff-Tabacks ohne einigen Vor- theil bloß die Gewohnheit mit zu machen, mit dem verdorbenen und zuſammen geriebenen Pulver verſorgen, und den daraus entſtehen- den Schaden von denen Gebrauchenden nicht achten, ſtelle ich dahin, ob es recht oder unrecht gethan ſey, welche reiben ihn gantz zart, faſt einem Staube gleich zu Pulver, an- dere granuliren und koͤrnen ihn, den zarten geben ſie den Nahmen Spaniſchen-Taback, dieſer faͤhret denen Ungewohnten durch die Naſe in den Gaumen, die aber dieſe Ver- drießlichkeit nicht leiden wollen, nehmen den granulirten oder gekoͤrnten Taback, andere nehmen die Blaͤtter naͤſſen ſie an, machen Wicken davon, und ſtecken ſie in die Naſen- Locher, umb den Mucum und ſchleimichte Materia abzuziehen. Auff daß ich nun deſ- ſen Nutzen anfuͤhre, ſo iſt ſein maͤßiger Ge- brauch denen, die denen Haupt-Fluͤſſen erge- ben ſind, ſehr dienlich, zumahln wann er mit Haupt ſtaͤrckenden Speciebus vermiſchet, und
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[94/0110]
thue, ſo kan dieſer auf hunderterley Arthen zu-
gerichtet und zum Gebrauch angewendet wer-
den, man bereitet ihn aus denen Toback-
Strincken oder Stielen, ausgetrockneten
Braſilien und Blaͤtter-Taback, die aber den
gemeinen Mann, der ſich nunmehro gar ſehr
des Schnupff-Tabacks ohne einigen Vor-
theil bloß die Gewohnheit mit zu machen, mit
dem verdorbenen und zuſammen geriebenen
Pulver verſorgen, und den daraus entſtehen-
den Schaden von denen Gebrauchenden
nicht achten, ſtelle ich dahin, ob es recht oder
unrecht gethan ſey, welche reiben ihn gantz
zart, faſt einem Staube gleich zu Pulver, an-
dere granuliren und koͤrnen ihn, den zarten
geben ſie den Nahmen Spaniſchen-Taback,
dieſer faͤhret denen Ungewohnten durch die
Naſe in den Gaumen, die aber dieſe Ver-
drießlichkeit nicht leiden wollen, nehmen den
granulirten oder gekoͤrnten Taback, andere
nehmen die Blaͤtter naͤſſen ſie an, machen
Wicken davon, und ſtecken ſie in die Naſen-
Locher, umb den Mucum und ſchleimichte
Materia abzuziehen. Auff daß ich nun deſ-
ſen Nutzen anfuͤhre, ſo iſt ſein maͤßiger Ge-
brauch denen, die denen Haupt-Fluͤſſen erge-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/110>, abgerufen am 25.11.2024.
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