gen beschweret und die Rohigkeit davon in die Glieder getrieben wird, so ist es auch höchst-schädlich, wann der Taback bey hitzigen und trockenen Tagen, bevoraus von Mage- ren Leuthen gerauchet wird; da hergegen bey feuchten und nassen Wetter er dienlich- und nützlicher kan adhibiret werden. Diejenigen nun, die nach den Toback-Rauchen starckes aqua vitae, oder Brandtewein umb wegen des eingegossenen Biers den Magen zu stärcken, trincken, die werden erfahren, daß sie aller- hand Arthritische Zufälle, Reissen und Zit- tern in Gliedern empfinden werden. Mit die- sen Wenigen nun geliebe das hoch-löbliche Frauenzimmer vor dieses mahl Ehren-günstig zufrieden zuleben, denn sonsten wo ich alles ausführlich beschreiben solte, würde ich in zweyen Tagen nicht fertig werden. Wann aber und zu welcher Zeit ist der Taback am nützlichsten zu gebrauchen, Früh, Mittags oder Abends? fragte Sophia Solimunds Ehe- Liebste. Thierhold antwortete, des Mor- gens halten ihn etliche am gesundesten, der Meynung, er löse den Schleim, praeservire vor böses aufsteigendes Gewitter, ein jeder muß seiner Meynung gewiß seyn, die ihn bald nach den Mittags-Essen brauchen, verder- ben den Magen und durch zugesetzte starcke
Güs-
gen beſchweret und die Rohigkeit davon in die Glieder getrieben wird, ſo iſt es auch hoͤchſt-ſchaͤdlich, wann der Taback bey hitzigen und trockenen Tagen, bevoraus von Mage- ren Leuthen gerauchet wird; da hergegen bey feuchten und naſſen Wetter er dienlich- und nuͤtzlicher kan adhibiret werden. Diejenigen nun, die nach den Toback-Rauchen ſtarckes aqua vitæ, oder Brandtewein umb wegen des eingegoſſenen Biers den Magen zu ſtaͤrcken, trincken, die werden erfahren, daß ſie aller- hand Arthritiſche Zufaͤlle, Reiſſen und Zit- tern in Gliedern empfinden werden. Mit die- ſen Wenigen nun geliebe das hoch-loͤbliche Frauenzimmer vor dieſes mahl Ehren-guͤnſtig zufrieden zuleben, denn ſonſten wo ich alles ausfuͤhrlich beſchreiben ſolte, wuͤrde ich in zweyen Tagen nicht fertig werden. Wann aber und zu welcher Zeit iſt der Taback am nuͤtzlichſten zu gebrauchen, Fruͤh, Mittags oder Abends? fragte Sophia Solimunds Ehe- Liebſte. Thierhold antwortete, des Mor- gens halten ihn etliche am geſundeſten, der Meynung, er loͤſe den Schleim, præſervire vor boͤſes aufſteigendes Gewitter, ein jeder muß ſeiner Meynung gewiß ſeyn, die ihn bald nach den Mittags-Eſſen brauchen, verder- ben den Magen und durch zugeſetzte ſtarcke
Guͤſ-
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gen beſchweret und die Rohigkeit davon in
die Glieder getrieben wird, ſo iſt es auch
hoͤchſt-ſchaͤdlich, wann der Taback bey hitzigen
und trockenen Tagen, bevoraus von Mage-
ren Leuthen gerauchet wird; da hergegen bey
feuchten und naſſen Wetter er dienlich- und
nuͤtzlicher kan adhibiret werden. Diejenigen
nun, die nach den Toback-Rauchen ſtarckes
aqua vitæ, oder Brandtewein umb wegen des
eingegoſſenen Biers den Magen zu ſtaͤrcken,
trincken, die werden erfahren, daß ſie aller-
hand Arthritiſche Zufaͤlle, Reiſſen und Zit-
tern in Gliedern empfinden werden. Mit die-
ſen Wenigen nun geliebe das hoch-loͤbliche
Frauenzimmer vor dieſes mahl Ehren-guͤnſtig
zufrieden zuleben, denn ſonſten wo ich alles
ausfuͤhrlich beſchreiben ſolte, wuͤrde ich in
zweyen Tagen nicht fertig werden. Wann
aber und zu welcher Zeit iſt der Taback am
nuͤtzlichſten zu gebrauchen, Fruͤh, Mittags
oder Abends? fragte Sophia Solimunds Ehe-
Liebſte. Thierhold antwortete, des Mor-
gens halten ihn etliche am geſundeſten, der
Meynung, er loͤſe den Schleim, præſervire
vor boͤſes aufſteigendes Gewitter, ein jeder
muß ſeiner Meynung gewiß ſeyn, die ihn bald
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/107>, abgerufen am 25.11.2024.
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