Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.Hippogryph. Das ist das Flügelpferd mit Silberschellen, Das heitere Gesellen Empor hebt über Haidekraut und Klüfte, Daß durch den Strom der Lüfte, Die um den Reisehut melodisch pfeifen, Des Ernst's Gewalt und Thoren-Lärm der Schlüfte Als Frühlingsjauchzen nur die Brust mag streifen; Und so im Flug' belauschen Des trunknen Lieder-Gottes rüst'ge Söhne, Wenn alle Höh'n und Thäler blüh'n und rauschen, Im Morgenbad des Lebens ew'ge Schöne, Die in dem Glanz erschrocken, Sie glühend anblickt aus den dunklen Locken. Hippogryph. Das iſt das Fluͤgelpferd mit Silberſchellen, Das heitere Geſellen Empor hebt uͤber Haidekraut und Kluͤfte, Daß durch den Strom der Luͤfte, Die um den Reiſehut melodiſch pfeifen, Des Ernſt's Gewalt und Thoren-Laͤrm der Schluͤfte Als Fruͤhlingsjauchzen nur die Bruſt mag ſtreifen; Und ſo im Flug' belauſchen Des trunknen Lieder-Gottes ruͤſt'ge Soͤhne, Wenn alle Hoͤh'n und Thaͤler bluͤh'n und rauſchen, Im Morgenbad des Lebens ew'ge Schoͤne, Die in dem Glanz erſchrocken, Sie gluͤhend anblickt aus den dunklen Locken. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0091" n="73"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Hippogryph</hi> <hi rendition="#b">.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>as iſt das Fluͤgelpferd mit Silberſchellen,</l><lb/> <l>Das heitere Geſellen</l><lb/> <l>Empor hebt uͤber Haidekraut und Kluͤfte,</l><lb/> <l>Daß durch den Strom der Luͤfte,</l><lb/> <l>Die um den Reiſehut melodiſch pfeifen,</l><lb/> <l>Des Ernſt's Gewalt und Thoren-Laͤrm der Schluͤfte</l><lb/> <l>Als Fruͤhlingsjauchzen nur die Bruſt mag ſtreifen;</l><lb/> <l>Und ſo im Flug' belauſchen</l><lb/> <l>Des trunknen Lieder-Gottes ruͤſt'ge Soͤhne,</l><lb/> <l>Wenn alle Hoͤh'n und Thaͤler bluͤh'n und rauſchen,</l><lb/> <l>Im Morgenbad des Lebens ew'ge Schoͤne,</l><lb/> <l>Die in dem Glanz erſchrocken,</l><lb/> <l>Sie gluͤhend anblickt aus den dunklen Locken.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0091]
Hippogryph.
Das iſt das Fluͤgelpferd mit Silberſchellen,
Das heitere Geſellen
Empor hebt uͤber Haidekraut und Kluͤfte,
Daß durch den Strom der Luͤfte,
Die um den Reiſehut melodiſch pfeifen,
Des Ernſt's Gewalt und Thoren-Laͤrm der Schluͤfte
Als Fruͤhlingsjauchzen nur die Bruſt mag ſtreifen;
Und ſo im Flug' belauſchen
Des trunknen Lieder-Gottes ruͤſt'ge Soͤhne,
Wenn alle Hoͤh'n und Thaͤler bluͤh'n und rauſchen,
Im Morgenbad des Lebens ew'ge Schoͤne,
Die in dem Glanz erſchrocken,
Sie gluͤhend anblickt aus den dunklen Locken.
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Zitationshilfe: | Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/91>, abgerufen am 26.02.2025. |