Wenn von drüben Lieder wehen, Waldhorn gar nicht enden will, Weiß' ich nicht, wie mir geschehen, Und im Herzen bet' ich still.
Könnt' ich zu den Wäldern flüchten, Mit dem Grün in frischer Lust Mich zum Himmelsglanz aufrichten -- Stark und frei wär' da die Brust!
Hörnerklang und Lieder kämen Nicht so schmerzlich an mein Herz, Fröhlich wollt' ich Abschied nehmen, Zög' auf ewig wälderwärts.
Intermezzo.
Wie so leichte läßt sich's leben! Blond und roth und etwas feist, Thue wie die andern eben, Daß Dich jeder Bruder heißt, Speise, was die Zeiten geben, Bis die Zeit auch Dich verspeist!
III.
Wenn die Klänge nah'n und fliehen, In den Wogen süßer Lust, Ach! nach tiefern Melodieen Sehnt sich einsam oft die Brust.
Wenn auf Bergen blüht die Frühe, Wieder buntbewegt die Straßen, Freut sich alles, wie es glühe, Himmelwärts die Erde blühe:
Wenn von druͤben Lieder wehen, Waldhorn gar nicht enden will, Weiß' ich nicht, wie mir geſchehen, Und im Herzen bet' ich ſtill.
Koͤnnt' ich zu den Waͤldern fluͤchten, Mit dem Gruͤn in friſcher Luſt Mich zum Himmelsglanz aufrichten — Stark und frei waͤr' da die Bruſt!
Hoͤrnerklang und Lieder kaͤmen Nicht ſo ſchmerzlich an mein Herz, Froͤhlich wollt' ich Abſchied nehmen, Zoͤg' auf ewig waͤlderwaͤrts.
Intermezzo.
Wie ſo leichte laͤßt ſich's leben! Blond und roth und etwas feiſt, Thue wie die andern eben, Daß Dich jeder Bruder heißt, Speiſe, was die Zeiten geben, Bis die Zeit auch Dich verſpeiſt!
III.
Wenn die Klaͤnge nah'n und fliehen, In den Wogen ſuͤßer Luſt, Ach! nach tiefern Melodieen Sehnt ſich einſam oft die Bruſt.
Wenn auf Bergen bluͤht die Fruͤhe, Wieder buntbewegt die Straßen, Freut ſich alles, wie es gluͤhe, Himmelwaͤrts die Erde bluͤhe:
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Wenn von druͤben Lieder wehen,
Waldhorn gar nicht enden will,
Weiß' ich nicht, wie mir geſchehen,
Und im Herzen bet' ich ſtill.
Koͤnnt' ich zu den Waͤldern fluͤchten,
Mit dem Gruͤn in friſcher Luſt
Mich zum Himmelsglanz aufrichten —
Stark und frei waͤr' da die Bruſt!
Hoͤrnerklang und Lieder kaͤmen
Nicht ſo ſchmerzlich an mein Herz,
Froͤhlich wollt' ich Abſchied nehmen,
Zoͤg' auf ewig waͤlderwaͤrts.
Intermezzo.
Wie ſo leichte laͤßt ſich's leben!
Blond und roth und etwas feiſt,
Thue wie die andern eben,
Daß Dich jeder Bruder heißt,
Speiſe, was die Zeiten geben,
Bis die Zeit auch Dich verſpeiſt!
III.
Wenn die Klaͤnge nah'n und fliehen,
In den Wogen ſuͤßer Luſt,
Ach! nach tiefern Melodieen
Sehnt ſich einſam oft die Bruſt.
Wenn auf Bergen bluͤht die Fruͤhe,
Wieder buntbewegt die Straßen,
Freut ſich alles, wie es gluͤhe,
Himmelwaͤrts die Erde bluͤhe:
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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/80>, abgerufen am 23.07.2024.
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