Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
Zur Hochzeit.
Was das für ein Gezwitscher ist!
Durch's Blau die Schwalben zucken
Und schrei'n: "sie haben sich geküßt!"
Vom Baum Rothkehlchen gucken.
Der Storch stolzirt von Bein zu Bein;
"Da muß ich fischen gehen --"
Der Abend wie im Traum darein
Schaut von den stillen Höhen.
Und wie im Traum von den Höhen
Seh' ich Nachts meiner Liebsten Haus,
Die Wolken darüber gehen
Und löschen die Sterne aus.

Zur Hochzeit.
Was das fuͤr ein Gezwitſcher iſt!
Durch's Blau die Schwalben zucken
Und ſchrei'n: „ſie haben ſich gekuͤßt!“
Vom Baum Rothkehlchen gucken.
Der Storch ſtolzirt von Bein zu Bein;
„Da muß ich fiſchen gehen —“
Der Abend wie im Traum darein
Schaut von den ſtillen Hoͤhen.
Und wie im Traum von den Hoͤhen
Seh' ich Nachts meiner Liebſten Haus,
Die Wolken daruͤber gehen
Und loͤſchen die Sterne aus.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0073" n="55"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b #g">Zur Hochzeit</hi> <hi rendition="#b">.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>as das fu&#x0364;r ein Gezwit&#x017F;cher i&#x017F;t!</l><lb/>
              <l>Durch's Blau die Schwalben zucken</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;chrei'n: &#x201E;&#x017F;ie haben &#x017F;ich geku&#x0364;ßt!&#x201C;</l><lb/>
              <l>Vom Baum Rothkehlchen gucken.</l><lb/>
              <l>Der Storch &#x017F;tolzirt von Bein zu Bein;</l><lb/>
              <l>&#x201E;Da muß ich fi&#x017F;chen gehen &#x2014;&#x201C;</l><lb/>
              <l>Der Abend wie im Traum darein</l><lb/>
              <l>Schaut von den &#x017F;tillen Ho&#x0364;hen.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Und wie im Traum von den Ho&#x0364;hen</l><lb/>
              <l>Seh' ich Nachts meiner Lieb&#x017F;ten Haus,</l><lb/>
              <l>Die Wolken daru&#x0364;ber gehen</l><lb/>
              <l>Und lo&#x0364;&#x017F;chen die Sterne aus.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0073] Zur Hochzeit. Was das fuͤr ein Gezwitſcher iſt! Durch's Blau die Schwalben zucken Und ſchrei'n: „ſie haben ſich gekuͤßt!“ Vom Baum Rothkehlchen gucken. Der Storch ſtolzirt von Bein zu Bein; „Da muß ich fiſchen gehen —“ Der Abend wie im Traum darein Schaut von den ſtillen Hoͤhen. Und wie im Traum von den Hoͤhen Seh' ich Nachts meiner Liebſten Haus, Die Wolken daruͤber gehen Und loͤſchen die Sterne aus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/73
Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/73>, abgerufen am 22.12.2024.