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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Zieht Gesichter ihm und rauschet,
Unterhält aus dunklem Grunde
Sich mit ihm als wie im Traume.
Und er spricht und sinnt und sinnet,
Bunt verwirrend alle Zeiten,
Weinet bitterlich und lachet,
Seine Seele ist so heiter.
Bei ihm sitzt dann die Prinzessin,
Spielt mit seinen Seltsamkeiten,
Immer neue Wunder blinkend
Muß er aus dem Mantel breiten.
Und der wunderliche Alte
Hielt sie sich bei seinen Bildern
Neidisch immerfort gefangen,
Weit von aller Welt geschieden.
Aber der Prinzessin wurde
Mitten in dem Spiele bange
Unter diesen Zauberblumen,
Zwischen dieser Quellen Rauschen.
Frisches Morgenroth im Herzen
Und voll freudiger Gedanken,
Sind die Augen wie zwei Kerzen,
Schön die Welt dran zu entflammen.
Und die wunderschöne Erde,
Wie Aurora sie berühret,
Will mit ird'scher Lust und Schmerzen
Ewig neu sie stets verführen.
Denn aus dem bewegten Leben
Spüret sie ein Hochzeitsgrüßen,
Zieht Geſichter ihm und rauſchet,
Unterhaͤlt aus dunklem Grunde
Sich mit ihm als wie im Traume.
Und er ſpricht und ſinnt und ſinnet,
Bunt verwirrend alle Zeiten,
Weinet bitterlich und lachet,
Seine Seele iſt ſo heiter.
Bei ihm ſitzt dann die Prinzeſſin,
Spielt mit ſeinen Seltſamkeiten,
Immer neue Wunder blinkend
Muß er aus dem Mantel breiten.
Und der wunderliche Alte
Hielt ſie ſich bei ſeinen Bildern
Neidiſch immerfort gefangen,
Weit von aller Welt geſchieden.
Aber der Prinzeſſin wurde
Mitten in dem Spiele bange
Unter dieſen Zauberblumen,
Zwiſchen dieſer Quellen Rauſchen.
Friſches Morgenroth im Herzen
Und voll freudiger Gedanken,
Sind die Augen wie zwei Kerzen,
Schoͤn die Welt dran zu entflammen.
Und die wunderſchoͤne Erde,
Wie Aurora ſie beruͤhret,
Will mit ird'ſcher Luſt und Schmerzen
Ewig neu ſie ſtets verfuͤhren.
Denn aus dem bewegten Leben
Spuͤret ſie ein Hochzeitsgruͤßen,
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[463/0481] Zieht Geſichter ihm und rauſchet, Unterhaͤlt aus dunklem Grunde Sich mit ihm als wie im Traume. Und er ſpricht und ſinnt und ſinnet, Bunt verwirrend alle Zeiten, Weinet bitterlich und lachet, Seine Seele iſt ſo heiter. Bei ihm ſitzt dann die Prinzeſſin, Spielt mit ſeinen Seltſamkeiten, Immer neue Wunder blinkend Muß er aus dem Mantel breiten. Und der wunderliche Alte Hielt ſie ſich bei ſeinen Bildern Neidiſch immerfort gefangen, Weit von aller Welt geſchieden. Aber der Prinzeſſin wurde Mitten in dem Spiele bange Unter dieſen Zauberblumen, Zwiſchen dieſer Quellen Rauſchen. Friſches Morgenroth im Herzen Und voll freudiger Gedanken, Sind die Augen wie zwei Kerzen, Schoͤn die Welt dran zu entflammen. Und die wunderſchoͤne Erde, Wie Aurora ſie beruͤhret, Will mit ird'ſcher Luſt und Schmerzen Ewig neu ſie ſtets verfuͤhren. Denn aus dem bewegten Leben Spuͤret ſie ein Hochzeitsgruͤßen,

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/481>, abgerufen am 25.11.2024.