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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Das Mädchen.
Stand ein Mädchen an dem Fenster
Da es draußen Morgen war,
Kämmte sich die langen Haare,
Wusch sich ihre Aeuglein klar.
Sangen Vöglein aller Arten,
Sonnenschein spielt vor dem Haus,
Draußen über'm schönen Garten
Flogen Wolken weit hinaus.
Und sie dehnt' sich in den Morgen
Als ob sie noch schläfrig sei,
Ach, sie war so voller Sorgen,
Flocht ihr Haar und sang dabei:
Wie ein Vöglein hell und reine,
Ziehet draußen muntre Lieb',
Lockt hinaus zum Sonnenscheine,
Ach wer da zu Hause blieb'!

Das Maͤdchen.
Stand ein Maͤdchen an dem Fenſter
Da es draußen Morgen war,
Kaͤmmte ſich die langen Haare,
Wuſch ſich ihre Aeuglein klar.
Sangen Voͤglein aller Arten,
Sonnenſchein ſpielt vor dem Haus,
Draußen uͤber'm ſchoͤnen Garten
Flogen Wolken weit hinaus.
Und ſie dehnt' ſich in den Morgen
Als ob ſie noch ſchlaͤfrig ſei,
Ach, ſie war ſo voller Sorgen,
Flocht ihr Haar und ſang dabei:
Wie ein Voͤglein hell und reine,
Ziehet draußen muntre Lieb',
Lockt hinaus zum Sonnenſcheine,
Ach wer da zu Hauſe blieb'!

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[428/0446] Das Maͤdchen. Stand ein Maͤdchen an dem Fenſter Da es draußen Morgen war, Kaͤmmte ſich die langen Haare, Wuſch ſich ihre Aeuglein klar. Sangen Voͤglein aller Arten, Sonnenſchein ſpielt vor dem Haus, Draußen uͤber'm ſchoͤnen Garten Flogen Wolken weit hinaus. Und ſie dehnt' ſich in den Morgen Als ob ſie noch ſchlaͤfrig ſei, Ach, ſie war ſo voller Sorgen, Flocht ihr Haar und ſang dabei: Wie ein Voͤglein hell und reine, Ziehet draußen muntre Lieb', Lockt hinaus zum Sonnenſcheine, Ach wer da zu Hauſe blieb'!

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/446>, abgerufen am 22.12.2024.