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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Der stille Freier.
Mond, der Hirt, lenkt seine Heerde
Einsam über'n Wald herauf,
Unten auf der stillen Erde
Wacht verschwieg'ne Liebe auf.
Fern vom Schlosse Glocken schlagen
Ueber'n Wald her von der Höh
Bringt der Wind den Schall getragen,
Und erschrocken lauscht das Reh.
Nächtlich um dieselbe Stunde
Hallet Hufschlag, schnaubt ein Roß,
Macht ein Ritter seine Runde
Schweigend um der Liebsten Schloß.
Wenn die Morgensterne blinken,
Todtenbleich der Hirte wird,
Und sie müssen all' versinken:
Reiter, Heerde und der Hirt.

Der ſtille Freier.
Mond, der Hirt, lenkt ſeine Heerde
Einſam uͤber'n Wald herauf,
Unten auf der ſtillen Erde
Wacht verſchwieg'ne Liebe auf.
Fern vom Schloſſe Glocken ſchlagen
Ueber'n Wald her von der Hoͤh
Bringt der Wind den Schall getragen,
Und erſchrocken lauſcht das Reh.
Naͤchtlich um dieſelbe Stunde
Hallet Hufſchlag, ſchnaubt ein Roß,
Macht ein Ritter ſeine Runde
Schweigend um der Liebſten Schloß.
Wenn die Morgenſterne blinken,
Todtenbleich der Hirte wird,
Und ſie muͤſſen all' verſinken:
Reiter, Heerde und der Hirt.

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[426/0444] Der ſtille Freier. Mond, der Hirt, lenkt ſeine Heerde Einſam uͤber'n Wald herauf, Unten auf der ſtillen Erde Wacht verſchwieg'ne Liebe auf. Fern vom Schloſſe Glocken ſchlagen Ueber'n Wald her von der Hoͤh Bringt der Wind den Schall getragen, Und erſchrocken lauſcht das Reh. Naͤchtlich um dieſelbe Stunde Hallet Hufſchlag, ſchnaubt ein Roß, Macht ein Ritter ſeine Runde Schweigend um der Liebſten Schloß. Wenn die Morgenſterne blinken, Todtenbleich der Hirte wird, Und ſie muͤſſen all' verſinken: Reiter, Heerde und der Hirt.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/444>, abgerufen am 24.11.2024.