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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Werktag.
Wir wandern nun schon viel hundert Jahr,
Und kommen doch nicht zur Stelle --
Der Strom wohl rauscht an die tausend gar,
Und kommt doch nicht zur Quelle.
Sonntag.
Weit in das Land die Ström' ihr Silber führen,
Fern blau Gebirge duftig hingezogen,
Die Sonne scheint, die Bäume sanft sich rühren,
Und Glockenklang kommt auf den linden Wogen;
Hoch in den Lüften Lerchen jubiliren,
Und, so weit klar sich wölbt des Himmels Bogen,
Von Arbeit ruht der Mensch rings in die Runde,
Athmet zum Herren auf aus Herzensgrunde.

Werktag.
Wir wandern nun ſchon viel hundert Jahr,
Und kommen doch nicht zur Stelle —
Der Strom wohl rauſcht an die tauſend gar,
Und kommt doch nicht zur Quelle.
Sonntag.
Weit in das Land die Stroͤm' ihr Silber fuͤhren,
Fern blau Gebirge duftig hingezogen,
Die Sonne ſcheint, die Baͤume ſanft ſich ruͤhren,
Und Glockenklang kommt auf den linden Wogen;
Hoch in den Luͤften Lerchen jubiliren,
Und, ſo weit klar ſich woͤlbt des Himmels Bogen,
Von Arbeit ruht der Menſch rings in die Runde,
Athmet zum Herren auf aus Herzensgrunde.

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[360/0378] Werktag. Wir wandern nun ſchon viel hundert Jahr, Und kommen doch nicht zur Stelle — Der Strom wohl rauſcht an die tauſend gar, Und kommt doch nicht zur Quelle. Sonntag. Weit in das Land die Stroͤm' ihr Silber fuͤhren, Fern blau Gebirge duftig hingezogen, Die Sonne ſcheint, die Baͤume ſanft ſich ruͤhren, Und Glockenklang kommt auf den linden Wogen; Hoch in den Luͤften Lerchen jubiliren, Und, ſo weit klar ſich woͤlbt des Himmels Bogen, Von Arbeit ruht der Menſch rings in die Runde, Athmet zum Herren auf aus Herzensgrunde.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/378>, abgerufen am 22.12.2024.