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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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In der Nacht.
Das Leben draußen ist verrauschet,
Die Lichter löschen aus,
Schauernd mein Herz am Fenster lauschet
Still in die Nacht hinaus.
Da nun der laute Tag zerronnen
Mit seiner Noth und bunten Lust
Was hast Du in dem Spiel gewonnen,
Was blieb der müden Brust? --
Der Mond ist trostreich aufgegangen,
Da unterging die Welt,
Der Sterne heil'ge Bilder prangen
So einsam hoch gestellt!
O Herr! auf dunkelschwankem Meere
Fahr' ich im schwachen Boot,
Treufolgend Deinem goldnen Heere
Zum ew'gen Morgenroth.

In der Nacht.
Das Leben draußen iſt verrauſchet,
Die Lichter loͤſchen aus,
Schauernd mein Herz am Fenſter lauſchet
Still in die Nacht hinaus.
Da nun der laute Tag zerronnen
Mit ſeiner Noth und bunten Luſt
Was haſt Du in dem Spiel gewonnen,
Was blieb der muͤden Bruſt? —
Der Mond iſt troſtreich aufgegangen,
Da unterging die Welt,
Der Sterne heil'ge Bilder prangen
So einſam hoch geſtellt!
O Herr! auf dunkelſchwankem Meere
Fahr' ich im ſchwachen Boot,
Treufolgend Deinem goldnen Heere
Zum ew'gen Morgenroth.

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[359/0377] In der Nacht. Das Leben draußen iſt verrauſchet, Die Lichter loͤſchen aus, Schauernd mein Herz am Fenſter lauſchet Still in die Nacht hinaus. Da nun der laute Tag zerronnen Mit ſeiner Noth und bunten Luſt Was haſt Du in dem Spiel gewonnen, Was blieb der muͤden Bruſt? — Der Mond iſt troſtreich aufgegangen, Da unterging die Welt, Der Sterne heil'ge Bilder prangen So einſam hoch geſtellt! O Herr! auf dunkelſchwankem Meere Fahr' ich im ſchwachen Boot, Treufolgend Deinem goldnen Heere Zum ew'gen Morgenroth.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/377>, abgerufen am 22.12.2024.