Lust'ge Vögel in dem Wald, Sing't, so lang es grün, Ach wer weiß, wie bald, wie bald Alles muß verblüh'n!
Sah ich's doch vom Berge einst Glänzen überall, Wußte kaum warum Du weinst, Fromme Nachtigall.
Und kaum ging ich über Land, Frisch durch Lust und Noth, Wandelt' alles, und ich stand Müd im Abendroth.
Und die Lüfte wehen kalt, Ueber's falbe Grün, Vöglein, euer Abschied hallt -- Könnt' ich mit euch zieh'n!
II.
O Herbst, in linden Tagen Wie hast Du rings Dein Reich Phantastisch aufgeschlagen, So bunt und doch so bleich!
Nachklaͤnge.
I.
Luſt'ge Voͤgel in dem Wald, Sing't, ſo lang es gruͤn, Ach wer weiß, wie bald, wie bald Alles muß verbluͤh'n!
Sah ich's doch vom Berge einſt Glaͤnzen uͤberall, Wußte kaum warum Du weinſt, Fromme Nachtigall.
Und kaum ging ich uͤber Land, Friſch durch Luſt und Noth, Wandelt' alles, und ich ſtand Muͤd im Abendroth.
Und die Luͤfte wehen kalt, Ueber's falbe Gruͤn, Voͤglein, euer Abſchied hallt — Koͤnnt' ich mit euch zieh'n!
II.
O Herbſt, in linden Tagen Wie haſt Du rings Dein Reich Phantaſtiſch aufgeſchlagen, So bunt und doch ſo bleich!
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Nachklaͤnge.
I.
Luſt'ge Voͤgel in dem Wald,
Sing't, ſo lang es gruͤn,
Ach wer weiß, wie bald, wie bald
Alles muß verbluͤh'n!
Sah ich's doch vom Berge einſt
Glaͤnzen uͤberall,
Wußte kaum warum Du weinſt,
Fromme Nachtigall.
Und kaum ging ich uͤber Land,
Friſch durch Luſt und Noth,
Wandelt' alles, und ich ſtand
Muͤd im Abendroth.
Und die Luͤfte wehen kalt,
Ueber's falbe Gruͤn,
Voͤglein, euer Abſchied hallt —
Koͤnnt' ich mit euch zieh'n!
II.
O Herbſt, in linden Tagen
Wie haſt Du rings Dein Reich
Phantaſtiſch aufgeſchlagen,
So bunt und doch ſo bleich!
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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/326>, abgerufen am 22.12.2024.
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