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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Die Nachtblume.
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen, so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind
Ob's Gedanken oder Träume? --
Schließ' ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.

Die Nachtblume.
Nacht iſt wie ein ſtilles Meer,
Luſt und Leid und Liebesklagen
Kommen, ſo verworren her
In dem linden Wellenſchlagen.
Wuͤnſche wie die Wolken ſind,
Schiffen durch die ſtillen Raͤume,
Wer erkennt im lauen Wind
Ob's Gedanken oder Traͤume? —
Schließ' ich nun auch Herz und Mund,
Die ſo gern den Sternen klagen:
Leiſe doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenſchlagen.

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[263/0281] Die Nachtblume. Nacht iſt wie ein ſtilles Meer, Luſt und Leid und Liebesklagen Kommen, ſo verworren her In dem linden Wellenſchlagen. Wuͤnſche wie die Wolken ſind, Schiffen durch die ſtillen Raͤume, Wer erkennt im lauen Wind Ob's Gedanken oder Traͤume? — Schließ' ich nun auch Herz und Mund, Die ſo gern den Sternen klagen: Leiſe doch im Herzensgrund Bleibt das linde Wellenſchlagen.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/281>, abgerufen am 22.12.2024.