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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Unmuth.
O Herbst! betrübt verhüllst du
Strom, Wald und Blumenlust,
Erbleichte Flur, wie füllst du
Mit Sehnsucht nun die Brust!
Weit hinter diesen Höhen
Die hier mich eng umstellt,
Hör' ich erathmend gehen
Den großen Strom der Welt.
In lichtem Glanze wandelt
Der Helden heil'ger Muth,
Es steigt das Land verwandelt
Aus seiner Söhne Blut.
Auch mich füllt' männlich Trauern,
Wie Euch, bei Deutschlands Weh'n --
Und muß in Sehnsuchts-Schauern
Hier ruhmlos untergehn!

Unmuth.
O Herbſt! betruͤbt verhuͤllſt du
Strom, Wald und Blumenluſt,
Erbleichte Flur, wie fuͤllſt du
Mit Sehnſucht nun die Bruſt!
Weit hinter dieſen Hoͤhen
Die hier mich eng umſtellt,
Hoͤr' ich erathmend gehen
Den großen Strom der Welt.
In lichtem Glanze wandelt
Der Helden heil'ger Muth,
Es ſteigt das Land verwandelt
Aus ſeiner Soͤhne Blut.
Auch mich fuͤllt' maͤnnlich Trauern,
Wie Euch, bei Deutſchlands Weh'n —
Und muß in Sehnſuchts-Schauern
Hier ruhmlos untergehn!

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[165/0183] Unmuth. O Herbſt! betruͤbt verhuͤllſt du Strom, Wald und Blumenluſt, Erbleichte Flur, wie fuͤllſt du Mit Sehnſucht nun die Bruſt! Weit hinter dieſen Hoͤhen Die hier mich eng umſtellt, Hoͤr' ich erathmend gehen Den großen Strom der Welt. In lichtem Glanze wandelt Der Helden heil'ger Muth, Es ſteigt das Land verwandelt Aus ſeiner Soͤhne Blut. Auch mich fuͤllt' maͤnnlich Trauern, Wie Euch, bei Deutſchlands Weh'n — Und muß in Sehnſuchts-Schauern Hier ruhmlos untergehn!

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/183>, abgerufen am 04.12.2024.