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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834.

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Still, still, lachte die Kleine, er schläft -- aber
der müde Wandersmann wachte nimmermehr auf.


Vierundzwanzigstes Kapitel.

Wir aber, da es nun so still geworden im Thal und
auf den Höhen, lassen die Blicke weit über das schöne
Land hinschweifen, um nicht in Wehmuth zu vergehen.
Da rauschen die Wälder so frisch über Lust und Noth,
als rief es: Menschenkind! blick auf zum weiten Ster¬
nenhimmel, da ist ja doch alles eitel und nichts dage¬
gen! -- Und fern im Gebirg, wo der Mond so hell
über die Waldwiese scheint, gewahren wir plötzlich zwei
Wanderer, die fröhlich niedersteigen: es sind die beiden
Liebesleute auf ihrer abenteuerlichen Fahrt. Fortu¬
nat
hat so eben die Pferde in einem Dörfchen unter¬
gebracht, und wendet sich mit Fiametta auf einem
Fußsteig zwischen die leisebewegten Kornfelder hinein,
die Nacht kühlt sich am Horizont mit Wetterleuchten,
eine Wachtel schlägt fern im Feld. Vor ihnen aber
breiten sich dunkle Höhen aus, der Mond beleuchtet
nur einzelne Abhänge, da erkennt er nach und nach

Still, ſtill, lachte die Kleine, er ſchlaͤft — aber
der muͤde Wandersmann wachte nimmermehr auf.


Vierundzwanzigstes Kapitel.

Wir aber, da es nun ſo ſtill geworden im Thal und
auf den Hoͤhen, laſſen die Blicke weit uͤber das ſchoͤne
Land hinſchweifen, um nicht in Wehmuth zu vergehen.
Da rauſchen die Waͤlder ſo friſch uͤber Luſt und Noth,
als rief es: Menſchenkind! blick auf zum weiten Ster¬
nenhimmel, da iſt ja doch alles eitel und nichts dage¬
gen! — Und fern im Gebirg, wo der Mond ſo hell
uͤber die Waldwieſe ſcheint, gewahren wir ploͤtzlich zwei
Wanderer, die froͤhlich niederſteigen: es ſind die beiden
Liebesleute auf ihrer abenteuerlichen Fahrt. Fortu¬
nat
hat ſo eben die Pferde in einem Doͤrfchen unter¬
gebracht, und wendet ſich mit Fiametta auf einem
Fußſteig zwiſchen die leiſebewegten Kornfelder hinein,
die Nacht kuͤhlt ſich am Horizont mit Wetterleuchten,
eine Wachtel ſchlaͤgt fern im Feld. Vor ihnen aber
breiten ſich dunkle Hoͤhen aus, der Mond beleuchtet
nur einzelne Abhaͤnge, da erkennt er nach und nach

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[325/0332] Still, ſtill, lachte die Kleine, er ſchlaͤft — aber der muͤde Wandersmann wachte nimmermehr auf. Vierundzwanzigstes Kapitel. Wir aber, da es nun ſo ſtill geworden im Thal und auf den Hoͤhen, laſſen die Blicke weit uͤber das ſchoͤne Land hinſchweifen, um nicht in Wehmuth zu vergehen. Da rauſchen die Waͤlder ſo friſch uͤber Luſt und Noth, als rief es: Menſchenkind! blick auf zum weiten Ster¬ nenhimmel, da iſt ja doch alles eitel und nichts dage¬ gen! — Und fern im Gebirg, wo der Mond ſo hell uͤber die Waldwieſe ſcheint, gewahren wir ploͤtzlich zwei Wanderer, die froͤhlich niederſteigen: es ſind die beiden Liebesleute auf ihrer abenteuerlichen Fahrt. Fortu¬ nat hat ſo eben die Pferde in einem Doͤrfchen unter¬ gebracht, und wendet ſich mit Fiametta auf einem Fußſteig zwiſchen die leiſebewegten Kornfelder hinein, die Nacht kuͤhlt ſich am Horizont mit Wetterleuchten, eine Wachtel ſchlaͤgt fern im Feld. Vor ihnen aber breiten ſich dunkle Hoͤhen aus, der Mond beleuchtet nur einzelne Abhaͤnge, da erkennt er nach und nach

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/332>, abgerufen am 22.12.2024.