mit in den Wald nach Holz gegangen, es sich in dessen trockenem Pelze bequem gemacht hatte.
Der Einsiedler machte sich nun sogleich mit Man¬ fred's Pferde zu schaffen, er zäumte es ab, warf ihm Heu vor, streichelte und betrachtete es mit großem Wohlgefallen. Eine saubere Kreatur! sagte er, da versteh' ich mich noch drauf aus meinen jungen Jah¬ ren, als ich bei dem löblichen Kürassierregiment stand. -- Darauf traf er mit gleichem Eifer Anstalten, seine Gäste zu bewirthen, die unterdeß einige nähere Blicke in die kleine Wirthschaft thun konnten. Im Garten hatten Kartoffeln und Kohl fast alle Blumen ver¬ drängt; am Eingange desselben aber fiel ihnen ein frisch gegrabenes Grab auf. Das ist nur so gegen die überflüssigen Weltgedanken, sagte der Einsiedler -- succumbit humi bos et Caesar. Quer über dem Grabe waren zwei große Speckschwarten auf Stangen befestigt. Der Einsiedler meinte, in der Hütte kämen ihm sonst die Ratten darüber.
Er setzte nun Weinflaschen und Gläser auf den steinernen Tisch vor der Klause, die Gäste mußten sich auf der Bank herumsetzen, er wollte einmal etwas Neues aus der Welt hören. Dryander, den der viele Kohl im Garten ärgerte, nannte ihn einen Canonicus in herbis und sprach wüthend das tollste Küchenla¬ tein, der Einsiedler antwortete eben so, und schien erst recht vergnügt in dieser barbarischen Sprachverwirrung.
mit in den Wald nach Holz gegangen, es ſich in deſſen trockenem Pelze bequem gemacht hatte.
Der Einſiedler machte ſich nun ſogleich mit Man¬ fred's Pferde zu ſchaffen, er zaͤumte es ab, warf ihm Heu vor, ſtreichelte und betrachtete es mit großem Wohlgefallen. Eine ſaubere Kreatur! ſagte er, da verſteh' ich mich noch drauf aus meinen jungen Jah¬ ren, als ich bei dem loͤblichen Kuͤraſſierregiment ſtand. — Darauf traf er mit gleichem Eifer Anſtalten, ſeine Gaͤſte zu bewirthen, die unterdeß einige naͤhere Blicke in die kleine Wirthſchaft thun konnten. Im Garten hatten Kartoffeln und Kohl faſt alle Blumen ver¬ draͤngt; am Eingange deſſelben aber fiel ihnen ein friſch gegrabenes Grab auf. Das iſt nur ſo gegen die uͤberfluͤſſigen Weltgedanken, ſagte der Einſiedler — succumbit humi bos et Caesar. Quer uͤber dem Grabe waren zwei große Speckſchwarten auf Stangen befeſtigt. Der Einſiedler meinte, in der Huͤtte kaͤmen ihm ſonſt die Ratten daruͤber.
Er ſetzte nun Weinflaſchen und Glaͤſer auf den ſteinernen Tiſch vor der Klauſe, die Gaͤſte mußten ſich auf der Bank herumſetzen, er wollte einmal etwas Neues aus der Welt hoͤren. Dryander, den der viele Kohl im Garten aͤrgerte, nannte ihn einen Canonicus in herbis und ſprach wuͤthend das tollſte Kuͤchenla¬ tein, der Einſiedler antwortete eben ſo, und ſchien erſt recht vergnuͤgt in dieſer barbariſchen Sprachverwirrung.
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mit in den Wald nach Holz gegangen, es ſich in
deſſen trockenem Pelze bequem gemacht hatte.
Der Einſiedler machte ſich nun ſogleich mit Man¬
fred's Pferde zu ſchaffen, er zaͤumte es ab, warf ihm
Heu vor, ſtreichelte und betrachtete es mit großem
Wohlgefallen. Eine ſaubere Kreatur! ſagte er, da
verſteh' ich mich noch drauf aus meinen jungen Jah¬
ren, als ich bei dem loͤblichen Kuͤraſſierregiment ſtand.
— Darauf traf er mit gleichem Eifer Anſtalten, ſeine
Gaͤſte zu bewirthen, die unterdeß einige naͤhere Blicke
in die kleine Wirthſchaft thun konnten. Im Garten
hatten Kartoffeln und Kohl faſt alle Blumen ver¬
draͤngt; am Eingange deſſelben aber fiel ihnen ein
friſch gegrabenes Grab auf. Das iſt nur ſo gegen
die uͤberfluͤſſigen Weltgedanken, ſagte der Einſiedler —
succumbit humi bos et Caesar. Quer uͤber dem
Grabe waren zwei große Speckſchwarten auf Stangen
befeſtigt. Der Einſiedler meinte, in der Huͤtte kaͤmen
ihm ſonſt die Ratten daruͤber.
Er ſetzte nun Weinflaſchen und Glaͤſer auf den
ſteinernen Tiſch vor der Klauſe, die Gaͤſte mußten ſich
auf der Bank herumſetzen, er wollte einmal etwas
Neues aus der Welt hoͤren. Dryander, den der viele
Kohl im Garten aͤrgerte, nannte ihn einen Canonicus
in herbis und ſprach wuͤthend das tollſte Kuͤchenla¬
tein, der Einſiedler antwortete eben ſo, und ſchien erſt
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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/286>, abgerufen am 23.11.2024.
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