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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834.

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ster. Still, still, sagte er zu dem erstaunten Lord,
der diesen Ausruf nur so gedankenlos hingeworfen, ver¬
rathet es niemand, daß Ihr sie kennt. --


Eilftes Kapitel.

Ein prächtiges Schloß über schimmernden Fernen,
ein bunter, fürstlicher Hofhalt, Komödianten und ein
Liebchen im Grün -- was Wunder, daß Otto's fröh¬
liches Studentenherz wie eine Lerche singend über dem
phantastischen Herbstschmuck der Wälder hing! -- Auch
Fortunat verschob seine Abreise von einem Tag zum
andern, die geheimnißvolle Aufmerksamkeit, womit man
ihn hier unbegreiflicherweise auszeichnete, wurde immer
auffallender. Er glich einem Fremden, der auf der
Durchreise, bevor der Postillon wieder blies, sich auf
einige Minuten im Theater an einen Pfeiler gelehnt
und nun auf einmal gewahr wird, daß droben auf
den Brettern von ihm selber die Rede sey und alle
Blicke sich unheimlich auf ihn heften. Das Räthsel,
meinte er, müsse jeden Augenblick sich lösen, er wollte
wenigstens den ersten Akt noch abwarten.

ſter. Still, ſtill, ſagte er zu dem erſtaunten Lord,
der dieſen Ausruf nur ſo gedankenlos hingeworfen, ver¬
rathet es niemand, daß Ihr ſie kennt. —


Eilftes Kapitel.

Ein praͤchtiges Schloß uͤber ſchimmernden Fernen,
ein bunter, fuͤrſtlicher Hofhalt, Komoͤdianten und ein
Liebchen im Gruͤn — was Wunder, daß Otto's froͤh¬
liches Studentenherz wie eine Lerche ſingend uͤber dem
phantaſtiſchen Herbſtſchmuck der Waͤlder hing! — Auch
Fortunat verſchob ſeine Abreiſe von einem Tag zum
andern, die geheimnißvolle Aufmerkſamkeit, womit man
ihn hier unbegreiflicherweiſe auszeichnete, wurde immer
auffallender. Er glich einem Fremden, der auf der
Durchreiſe, bevor der Poſtillon wieder blies, ſich auf
einige Minuten im Theater an einen Pfeiler gelehnt
und nun auf einmal gewahr wird, daß droben auf
den Brettern von ihm ſelber die Rede ſey und alle
Blicke ſich unheimlich auf ihn heften. Das Raͤthſel,
meinte er, muͤſſe jeden Augenblick ſich loͤſen, er wollte
wenigſtens den erſten Akt noch abwarten.

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[142/0149] ſter. Still, ſtill, ſagte er zu dem erſtaunten Lord, der dieſen Ausruf nur ſo gedankenlos hingeworfen, ver¬ rathet es niemand, daß Ihr ſie kennt. — Eilftes Kapitel. Ein praͤchtiges Schloß uͤber ſchimmernden Fernen, ein bunter, fuͤrſtlicher Hofhalt, Komoͤdianten und ein Liebchen im Gruͤn — was Wunder, daß Otto's froͤh¬ liches Studentenherz wie eine Lerche ſingend uͤber dem phantaſtiſchen Herbſtſchmuck der Waͤlder hing! — Auch Fortunat verſchob ſeine Abreiſe von einem Tag zum andern, die geheimnißvolle Aufmerkſamkeit, womit man ihn hier unbegreiflicherweiſe auszeichnete, wurde immer auffallender. Er glich einem Fremden, der auf der Durchreiſe, bevor der Poſtillon wieder blies, ſich auf einige Minuten im Theater an einen Pfeiler gelehnt und nun auf einmal gewahr wird, daß droben auf den Brettern von ihm ſelber die Rede ſey und alle Blicke ſich unheimlich auf ihn heften. Das Raͤthſel, meinte er, muͤſſe jeden Augenblick ſich loͤſen, er wollte wenigſtens den erſten Akt noch abwarten.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/149>, abgerufen am 23.11.2024.