ihm nach den Absichten Gottes sein soll. Bei der Erschaffung der Eva sprach Gott: "Lasset Uns ihm eine Gehilfin machen, die ihm gleich sei." (I. Mos. 2, 18.) Dem Mann ist es bestimmt, mit vieler Arbeit, im Schweiße seines Angesichtes das Brot zu erwerben. Das Weib, obgleich der schwächere Teil, ist von Natur aus befähiget und berufen für die Besorgung des Hauswesens und der Kinder. Sie kann und soll aber auch dem Manne noch in höherem Sinne Gehilfin sein. Nicht bloß hat sie in ihrem Gemütsleben einen großen Reichtum von Mitteln, um dem Manne auch unter niederem Dache eine an- genehme Stätte zu bereiten, ihm die rauhe Wirklichkeit mit Teilnahme, Aufmunterung und Trost zu versüßen, sondern sie soll nach den Absichten Gottes ihm auch eine Gehilfin sein, das höchste Ziel im Jenseits zu erreichen.
Wenn das geschehen soll, so darf sie ihm aber weder bloßes Spielzeug noch Sklavin sein, sondern die würdige Hausfrau, die er als Christ liebt und in Ehren hält, gegen die er als christlicher Ehemann getreulich alle seine Pflichten erfüllt. Nur ein christlicher Gatte kann seine Gattin glücklich machen und durch sie glücklich werden. Das Glück
ihm nach den Absichten Gottes sein soll. Bei der Erschaffung der Eva sprach Gott: „Lasset Uns ihm eine Gehilfin machen, die ihm gleich sei.“ (I. Mos. 2, 18.) Dem Mann ist es bestimmt, mit vieler Arbeit, im Schweiße seines Angesichtes das Brot zu erwerben. Das Weib, obgleich der schwächere Teil, ist von Natur aus befähiget und berufen für die Besorgung des Hauswesens und der Kinder. Sie kann und soll aber auch dem Manne noch in höherem Sinne Gehilfin sein. Nicht bloß hat sie in ihrem Gemütsleben einen großen Reichtum von Mitteln, um dem Manne auch unter niederem Dache eine an- genehme Stätte zu bereiten, ihm die rauhe Wirklichkeit mit Teilnahme, Aufmunterung und Trost zu versüßen, sondern sie soll nach den Absichten Gottes ihm auch eine Gehilfin sein, das höchste Ziel im Jenseits zu erreichen.
Wenn das geschehen soll, so darf sie ihm aber weder bloßes Spielzeug noch Sklavin sein, sondern die würdige Hausfrau, die er als Christ liebt und in Ehren hält, gegen die er als christlicher Ehemann getreulich alle seine Pflichten erfüllt. Nur ein christlicher Gatte kann seine Gattin glücklich machen und durch sie glücklich werden. Das Glück
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ihm nach den Absichten Gottes sein soll.
Bei der Erschaffung der Eva sprach Gott:
„Lasset Uns ihm eine Gehilfin machen, die
ihm gleich sei.“ (I. Mos. 2, 18.) Dem Mann ist
es bestimmt, mit vieler Arbeit, im Schweiße
seines Angesichtes das Brot zu erwerben.
Das Weib, obgleich der schwächere Teil, ist
von Natur aus befähiget und berufen für
die Besorgung des Hauswesens und der
Kinder. Sie kann und soll aber auch dem
Manne noch in höherem Sinne Gehilfin sein.
Nicht bloß hat sie in ihrem Gemütsleben
einen großen Reichtum von Mitteln, um dem
Manne auch unter niederem Dache eine an-
genehme Stätte zu bereiten, ihm die rauhe
Wirklichkeit mit Teilnahme, Aufmunterung
und Trost zu versüßen, sondern sie soll nach
den Absichten Gottes ihm auch eine Gehilfin
sein, das höchste Ziel im Jenseits zu erreichen.
Wenn das geschehen soll, so darf sie ihm
aber weder bloßes Spielzeug noch Sklavin
sein, sondern die würdige Hausfrau, die er
als Christ liebt und in Ehren hält, gegen
die er als christlicher Ehemann getreulich alle
seine Pflichten erfüllt. Nur ein christlicher
Gatte kann seine Gattin glücklich machen
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/96>, abgerufen am 25.11.2024.
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