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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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10. Das heilige Sakrament der Ehe.

Der heilige Paulus hat es als den Grund-
gedanken des Christentums bezeichnet, daß
alles in Christus erneuert werde. (Eph. 1, 10.)
Die Tiefe und Erhabenheit dieses Gedankens
wird uns ein wenig näher gerückt, wenn
wir betrachten, wie Christus die Ehe erneuert
hat. Dieselbe verdankt Ihm eine dreifache
Erhöhung, eine sociale, sittliche und religiöse.

Die sociale Bedeutung der christ-
lichen Ehe
. Von den sieben Sakramenten,
welche Christus eingesetzt hat, sind fünf be-
stimmt, allen Gläubigen ohne Unterschied
von der Geburt bis zum Tode die beson-
deren Gnaden zu vermitteln, deren sie in
den verschiedenen Lagen des Lebens für ihr
Heil bedürfen. Die beiden übrigen Sakra-
mente, die Priesterweihe und Ehe, haben
eine Bestimmung, die über das persönliche
Heilsbedürfnis hinausgeht, sie sollen den
Mitgliedern der beiden wichtigsten Stände
im neuen Gottesreiche besondere Standes-
gnaden verleihen. Der eine dieser beiden
Stände soll am Altar, der andere am häus-
lichen Herde für die Forterhaltung des Rei-
ches Gottes wirksam sein. Wenn schon den

10. Das heilige Sakrament der Ehe.

Der heilige Paulus hat es als den Grund-
gedanken des Christentums bezeichnet, daß
alles in Christus erneuert werde. (Eph. 1, 10.)
Die Tiefe und Erhabenheit dieses Gedankens
wird uns ein wenig näher gerückt, wenn
wir betrachten, wie Christus die Ehe erneuert
hat. Dieselbe verdankt Ihm eine dreifache
Erhöhung, eine sociale, sittliche und religiöse.

Die sociale Bedeutung der christ-
lichen Ehe
. Von den sieben Sakramenten,
welche Christus eingesetzt hat, sind fünf be-
stimmt, allen Gläubigen ohne Unterschied
von der Geburt bis zum Tode die beson-
deren Gnaden zu vermitteln, deren sie in
den verschiedenen Lagen des Lebens für ihr
Heil bedürfen. Die beiden übrigen Sakra-
mente, die Priesterweihe und Ehe, haben
eine Bestimmung, die über das persönliche
Heilsbedürfnis hinausgeht, sie sollen den
Mitgliedern der beiden wichtigsten Stände
im neuen Gottesreiche besondere Standes-
gnaden verleihen. Der eine dieser beiden
Stände soll am Altar, der andere am häus-
lichen Herde für die Forterhaltung des Rei-
ches Gottes wirksam sein. Wenn schon den

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[72/0086] 10. Das heilige Sakrament der Ehe. Der heilige Paulus hat es als den Grund- gedanken des Christentums bezeichnet, daß alles in Christus erneuert werde. (Eph. 1, 10.) Die Tiefe und Erhabenheit dieses Gedankens wird uns ein wenig näher gerückt, wenn wir betrachten, wie Christus die Ehe erneuert hat. Dieselbe verdankt Ihm eine dreifache Erhöhung, eine sociale, sittliche und religiöse. Die sociale Bedeutung der christ- lichen Ehe. Von den sieben Sakramenten, welche Christus eingesetzt hat, sind fünf be- stimmt, allen Gläubigen ohne Unterschied von der Geburt bis zum Tode die beson- deren Gnaden zu vermitteln, deren sie in den verschiedenen Lagen des Lebens für ihr Heil bedürfen. Die beiden übrigen Sakra- mente, die Priesterweihe und Ehe, haben eine Bestimmung, die über das persönliche Heilsbedürfnis hinausgeht, sie sollen den Mitgliedern der beiden wichtigsten Stände im neuen Gottesreiche besondere Standes- gnaden verleihen. Der eine dieser beiden Stände soll am Altar, der andere am häus- lichen Herde für die Forterhaltung des Rei- ches Gottes wirksam sein. Wenn schon den

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/86>, abgerufen am 18.12.2024.