Pforten der Hölle ihre Eltern als Ursache ihres Verderbens anklagen. Und doch ist nicht zu bezweifeln, daß dieses unzähligen Eltern wirklich begegnen wird. Dürfen Eltern auf den Himmel hoffen, wenn sie daran schuld sind, daß ihre Kinder ihn verfehlen? Der Apostel Paulus sagt: "Wer für die Seinigen nicht Sorge trägt, der hat den Glauben ver- leugnet, er ist schlechter als ein Ungläubiger." (I. Tim. 5, 8.) Pflichtvergessene Eltern werden also vor dem ewigen Richter noch weniger bestehen, als Ungläubige.
Sind das nicht furchtbar ernste Wahr- heiten? Jeder Vater soll bedenken: Mein Kind wird nach einer kurzen Zahl von Jahren in die Ewigkeit hinübertreten. Es wird entweder in den Himmel oder in die Hölle kommen. Sein ewiges Los liegt zum größten Teil in meiner Hand, und ich bin für seine Seele vor Gott verantwortlich. Versäume ich meine Pflicht, so gefährde ich sein Heil, und seine Seele wird von mir gefordert wer- den! - Wer kann das beherzigen, ohne daß ihn sein Glaube und seine Liebe zu dem Entschlusse drängen: Ich will nicht bloß meine Pflicht thun, ich will alles aufbieten, was mir mit der Gnade Gottes überhaupt mög-
Pforten der Hölle ihre Eltern als Ursache ihres Verderbens anklagen. Und doch ist nicht zu bezweifeln, daß dieses unzähligen Eltern wirklich begegnen wird. Dürfen Eltern auf den Himmel hoffen, wenn sie daran schuld sind, daß ihre Kinder ihn verfehlen? Der Apostel Paulus sagt: „Wer für die Seinigen nicht Sorge trägt, der hat den Glauben ver- leugnet, er ist schlechter als ein Ungläubiger.“ (I. Tim. 5, 8.) Pflichtvergessene Eltern werden also vor dem ewigen Richter noch weniger bestehen, als Ungläubige.
Sind das nicht furchtbar ernste Wahr- heiten? Jeder Vater soll bedenken: Mein Kind wird nach einer kurzen Zahl von Jahren in die Ewigkeit hinübertreten. Es wird entweder in den Himmel oder in die Hölle kommen. Sein ewiges Los liegt zum größten Teil in meiner Hand, und ich bin für seine Seele vor Gott verantwortlich. Versäume ich meine Pflicht, so gefährde ich sein Heil, und seine Seele wird von mir gefordert wer- den! – Wer kann das beherzigen, ohne daß ihn sein Glaube und seine Liebe zu dem Entschlusse drängen: Ich will nicht bloß meine Pflicht thun, ich will alles aufbieten, was mir mit der Gnade Gottes überhaupt mög-
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[32/0046]
Pforten der Hölle ihre Eltern als Ursache
ihres Verderbens anklagen. Und doch ist
nicht zu bezweifeln, daß dieses unzähligen
Eltern wirklich begegnen wird. Dürfen Eltern
auf den Himmel hoffen, wenn sie daran schuld
sind, daß ihre Kinder ihn verfehlen? Der
Apostel Paulus sagt: „Wer für die Seinigen
nicht Sorge trägt, der hat den Glauben ver-
leugnet, er ist schlechter als ein Ungläubiger.“
(I. Tim. 5, 8.) Pflichtvergessene Eltern werden
also vor dem ewigen Richter noch weniger
bestehen, als Ungläubige.
Sind das nicht furchtbar ernste Wahr-
heiten? Jeder Vater soll bedenken: Mein
Kind wird nach einer kurzen Zahl von Jahren
in die Ewigkeit hinübertreten. Es wird
entweder in den Himmel oder in die Hölle
kommen. Sein ewiges Los liegt zum größten
Teil in meiner Hand, und ich bin für seine
Seele vor Gott verantwortlich. Versäume
ich meine Pflicht, so gefährde ich sein Heil,
und seine Seele wird von mir gefordert wer-
den! – Wer kann das beherzigen, ohne daß
ihn sein Glaube und seine Liebe zu dem
Entschlusse drängen: Ich will nicht bloß meine
Pflicht thun, ich will alles aufbieten, was
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/46>, abgerufen am 11.12.2024.
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