der Seinigen vernachlässiget. Wehe solchen Vätern! Der Rabe und der Geier, der Tiger und der Löwe sind vor Gott ihre Ankläger, denn diese, so gefräßig sie sind, tragen wenigstens den Raub in ihre Ne- ster, in ihre Höhlen, um die Jungen zu nähren.
Die Sorge für das künftige Aus- kommen der Kinder erfordert zwei Dinge. Einmal sollen die Kinder durch Unterricht und besondere Ausbildung befähiget werden, daß sie in irgend einem Berufe später ihr Auskommen selber finden können. Das zweite Hilfsmittel für ihr Fortkommen ist eine an- gemessene Erbschaft. Der mittellose Vater suche durch Sparsamkeit wenigstens etwas anzusammeln und für seine Kinder zurück- zulegen. Wenn ihm dieses ohne sein Ver- schulden nicht gelingt, so sorge er dafür, daß er jedenfalls seinen Kindern die kostbaren Gü- ter eines guten Namens und des Segens Got- tes als Erbe hinterlassen kann. Der Reiche braucht für seine Kinder nicht zum Geizhalse zu werden. Will er, daß der Reichtum den Kindern zur Wohlfahrt diene, so mache er, daß sie keinen Heller ungerechten Gutes von ihm erben, und daß auf ihrem Erbe jener
der Seinigen vernachlässiget. Wehe solchen Vätern! Der Rabe und der Geier, der Tiger und der Löwe sind vor Gott ihre Ankläger, denn diese, so gefräßig sie sind, tragen wenigstens den Raub in ihre Ne- ster, in ihre Höhlen, um die Jungen zu nähren.
Die Sorge für das künftige Aus- kommen der Kinder erfordert zwei Dinge. Einmal sollen die Kinder durch Unterricht und besondere Ausbildung befähiget werden, daß sie in irgend einem Berufe später ihr Auskommen selber finden können. Das zweite Hilfsmittel für ihr Fortkommen ist eine an- gemessene Erbschaft. Der mittellose Vater suche durch Sparsamkeit wenigstens etwas anzusammeln und für seine Kinder zurück- zulegen. Wenn ihm dieses ohne sein Ver- schulden nicht gelingt, so sorge er dafür, daß er jedenfalls seinen Kindern die kostbaren Gü- ter eines guten Namens und des Segens Got- tes als Erbe hinterlassen kann. Der Reiche braucht für seine Kinder nicht zum Geizhalse zu werden. Will er, daß der Reichtum den Kindern zur Wohlfahrt diene, so mache er, daß sie keinen Heller ungerechten Gutes von ihm erben, und daß auf ihrem Erbe jener
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der Seinigen vernachlässiget. Wehe solchen
Vätern! Der Rabe und der Geier, der
Tiger und der Löwe sind vor Gott ihre
Ankläger, denn diese, so gefräßig sie sind,
tragen wenigstens den Raub in ihre Ne-
ster, in ihre Höhlen, um die Jungen zu
nähren.
Die Sorge für das künftige Aus-
kommen der Kinder erfordert zwei Dinge.
Einmal sollen die Kinder durch Unterricht
und besondere Ausbildung befähiget werden,
daß sie in irgend einem Berufe später ihr
Auskommen selber finden können. Das zweite
Hilfsmittel für ihr Fortkommen ist eine an-
gemessene Erbschaft. Der mittellose Vater
suche durch Sparsamkeit wenigstens etwas
anzusammeln und für seine Kinder zurück-
zulegen. Wenn ihm dieses ohne sein Ver-
schulden nicht gelingt, so sorge er dafür, daß
er jedenfalls seinen Kindern die kostbaren Gü-
ter eines guten Namens und des Segens Got-
tes als Erbe hinterlassen kann. Der Reiche
braucht für seine Kinder nicht zum Geizhalse
zu werden. Will er, daß der Reichtum den
Kindern zur Wohlfahrt diene, so mache er,
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/36>, abgerufen am 22.11.2024.
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