und uneigennützig. Welch eine Schande ist es für den Kriegsmann, den Feind besiegen, und hernach den Lastern feig unterliegen!"
Diese Mahnungen gab der selige Niko- laus noch als Weltmann und Soldat. Seine Reden machten um so mehr Eindruck, als er selbst ein ebenso mutiger Krieger wie frommer Christ war, der keine Gefahr, wenn es not that, fürchtete, und mehrere hitzige Treffen mitmachte. Auch als Krieger im Felde scheute er sich nicht, den Rosenkranz in der Hand zu haben. Es gelang ihm, manche Grausamkeiten zu verhindern. So rettete er das Kloster St. Katharinenthal, in welchem sich die Oesterreicher verschanzt hatten, und das von den Eidgenossen bereits angezündet war.
2. Weiter sagt der selige Nikolaus: "Der Obrigkeit sollt ihr den Gehorsam treu und christlich leisten." Der hei- lige Paulus nennt die Obrigkeit Gottes Dienerin und erklärt, wer sich ihr widersetze, der widersetze sich der Anordnung Gottes! denn es gebe keine Gewalt, außer von Gott, und die, welche bestehe, sei von Gott ange- ordnet. "Darum," fährt der heilige Paulus weiter, "ist es euere Pflicht, unterthan zu
und uneigennützig. Welch eine Schande ist es für den Kriegsmann, den Feind besiegen, und hernach den Lastern feig unterliegen!“
Diese Mahnungen gab der selige Niko- laus noch als Weltmann und Soldat. Seine Reden machten um so mehr Eindruck, als er selbst ein ebenso mutiger Krieger wie frommer Christ war, der keine Gefahr, wenn es not that, fürchtete, und mehrere hitzige Treffen mitmachte. Auch als Krieger im Felde scheute er sich nicht, den Rosenkranz in der Hand zu haben. Es gelang ihm, manche Grausamkeiten zu verhindern. So rettete er das Kloster St. Katharinenthal, in welchem sich die Oesterreicher verschanzt hatten, und das von den Eidgenossen bereits angezündet war.
2. Weiter sagt der selige Nikolaus: „Der Obrigkeit sollt ihr den Gehorsam treu und christlich leisten.“ Der hei- lige Paulus nennt die Obrigkeit Gottes Dienerin und erklärt, wer sich ihr widersetze, der widersetze sich der Anordnung Gottes! denn es gebe keine Gewalt, außer von Gott, und die, welche bestehe, sei von Gott ange- ordnet. „Darum,“ fährt der heilige Paulus weiter, „ist es euere Pflicht, unterthan zu
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und uneigennützig. Welch eine Schande ist
es für den Kriegsmann, den Feind besiegen,
und hernach den Lastern feig unterliegen!“
Diese Mahnungen gab der selige Niko-
laus noch als Weltmann und Soldat. Seine
Reden machten um so mehr Eindruck, als
er selbst ein ebenso mutiger Krieger wie
frommer Christ war, der keine Gefahr, wenn
es not that, fürchtete, und mehrere hitzige
Treffen mitmachte. Auch als Krieger im
Felde scheute er sich nicht, den Rosenkranz
in der Hand zu haben. Es gelang ihm,
manche Grausamkeiten zu verhindern. So
rettete er das Kloster St. Katharinenthal,
in welchem sich die Oesterreicher verschanzt
hatten, und das von den Eidgenossen bereits
angezündet war.
2. Weiter sagt der selige Nikolaus: „Der
Obrigkeit sollt ihr den Gehorsam
treu und christlich leisten.“ Der hei-
lige Paulus nennt die Obrigkeit Gottes
Dienerin und erklärt, wer sich ihr widersetze,
der widersetze sich der Anordnung Gottes!
denn es gebe keine Gewalt, außer von Gott,
und die, welche bestehe, sei von Gott ange-
ordnet. „Darum,“ fährt der heilige Paulus
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/272>, abgerufen am 22.11.2024.
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