Heilmittel ist aber der Empfang des Buß- sakramentes, wenn er von heiligem Ernste begleitet ist.
Verläßt der Jüngling das Vaterhaus, oder kommt er wenigstens in Verkehr mit der Welt, so ist es Pflicht des Vaters, ihn schon vorher darauf vorzubereiten. Vielleicht, d. h. unter sehr günstigen Verhältnissen, war es bis zu diesem Zeitpunkte gar nicht notwen- dig, daß der Vater über diesen Punkt sich äußere, jetzt aber muß er die Gefahren er- messen, die dem Sohne entgegentreten, und ihnen vorbauen. Der Sohn soll unsaubere Reden, Späße und Handlungen verabscheuen, er soll die Kraft haben, nach dieser Ueber- zeugung zu handeln, und den Mut, sich da- für verspotten zu lassen. Es wird vielleicht nicht lange gehen, so wird der Spott der Achtung Platz machen. Der junge Christ in der Welt muß vorsichtig sein im Umgang mit dem weiblichen Geschlechte. In diesen Jahren soll er mit Job sagen: "Ich habe mit meinen Augen einen Bund gemacht, daß ich nicht einmal einen Gedanken hätte an eine Jungfrau." (Job 31, 1.) Zwecklose Liebe- leien und Bekanntschaften ziehen den Geist ab von den Studien oder der Berufsbildung,
Heilmittel ist aber der Empfang des Buß- sakramentes, wenn er von heiligem Ernste begleitet ist.
Verläßt der Jüngling das Vaterhaus, oder kommt er wenigstens in Verkehr mit der Welt, so ist es Pflicht des Vaters, ihn schon vorher darauf vorzubereiten. Vielleicht, d. h. unter sehr günstigen Verhältnissen, war es bis zu diesem Zeitpunkte gar nicht notwen- dig, daß der Vater über diesen Punkt sich äußere, jetzt aber muß er die Gefahren er- messen, die dem Sohne entgegentreten, und ihnen vorbauen. Der Sohn soll unsaubere Reden, Späße und Handlungen verabscheuen, er soll die Kraft haben, nach dieser Ueber- zeugung zu handeln, und den Mut, sich da- für verspotten zu lassen. Es wird vielleicht nicht lange gehen, so wird der Spott der Achtung Platz machen. Der junge Christ in der Welt muß vorsichtig sein im Umgang mit dem weiblichen Geschlechte. In diesen Jahren soll er mit Job sagen: „Ich habe mit meinen Augen einen Bund gemacht, daß ich nicht einmal einen Gedanken hätte an eine Jungfrau.“ (Job 31, 1.) Zwecklose Liebe- leien und Bekanntschaften ziehen den Geist ab von den Studien oder der Berufsbildung,
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Heilmittel ist aber der Empfang des Buß-
sakramentes, wenn er von heiligem Ernste
begleitet ist.
Verläßt der Jüngling das Vaterhaus,
oder kommt er wenigstens in Verkehr mit
der Welt, so ist es Pflicht des Vaters, ihn
schon vorher darauf vorzubereiten. Vielleicht,
d. h. unter sehr günstigen Verhältnissen, war es
bis zu diesem Zeitpunkte gar nicht notwen-
dig, daß der Vater über diesen Punkt sich
äußere, jetzt aber muß er die Gefahren er-
messen, die dem Sohne entgegentreten, und
ihnen vorbauen. Der Sohn soll unsaubere
Reden, Späße und Handlungen verabscheuen,
er soll die Kraft haben, nach dieser Ueber-
zeugung zu handeln, und den Mut, sich da-
für verspotten zu lassen. Es wird vielleicht
nicht lange gehen, so wird der Spott der
Achtung Platz machen. Der junge Christ in
der Welt muß vorsichtig sein im Umgang
mit dem weiblichen Geschlechte. In diesen
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mit meinen Augen einen Bund gemacht, daß
ich nicht einmal einen Gedanken hätte an
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/247>, abgerufen am 22.11.2024.
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