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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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Er lehrte Gott mich fürchten, Ihn lieben treu und fest, Weil Gott verlasse keinen, der Ihn nicht erst verläßt. Er selbst blieb mir zur Seite oft unverdrossen stehn, Und wollt' mich beten hören, die Hände falten sehn. Er hieß mich stets den Glauben bekennen ohne Scheu, Bekennen frei und offen, vor wem es immer sei; Er hieß mich treu und tapfer zur Fahne Christi stehn, Dann dürft' ich unserm Herrgott getrost ins Auge sehn. Das mußt' ich ihm geloben, ich schwur ihm's in das
Grab.
Mein Wort, es ist mir heilig, davon geh ich nicht ab."

(Hammer, "Der christliche Vater", Seite 26.)

Wird der Sohn von Kindheit an durch
Wort und Beispiel der Eltern angeleitet,
stets und in allem nach Glauben und Ge-
wissen zu denken, zu reden und zu handeln,
lehrt man ihn von Jugend auf, nicht den Lau-
nen und den Neigungen zu folgen, sondern
den Forderungen der Klugheit, Gerechtigkeit
und Mäßigkeit, so wird mit ihm auch der
christliche Starkmut heranwachsen und groß
werden. In den Versuchungen des Lebens
weiß er, was er zu thun hat, und er ist
gewohnt, es ohne Zaudern zu thun. Der
christliche Starkmut, zu dem er erzogen wor-
den, bewahrt ihn vor schwacher Nachgie-
bigkeit gegen seine Begierden, vor feiger
Menschenfurcht, vor unmännlicher Zaghaftig-
keit in Prüfungen und Heimsuchungen.

Er lehrte Gott mich fürchten, Ihn lieben treu und fest, Weil Gott verlasse keinen, der Ihn nicht erst verläßt. Er selbst blieb mir zur Seite oft unverdrossen stehn, Und wollt' mich beten hören, die Hände falten sehn. Er hieß mich stets den Glauben bekennen ohne Scheu, Bekennen frei und offen, vor wem es immer sei; Er hieß mich treu und tapfer zur Fahne Christi stehn, Dann dürft' ich unserm Herrgott getrost ins Auge sehn. Das mußt' ich ihm geloben, ich schwur ihm's in das
Grab.
Mein Wort, es ist mir heilig, davon geh ich nicht ab.“

(Hammer, „Der christliche Vater“, Seite 26.)

Wird der Sohn von Kindheit an durch
Wort und Beispiel der Eltern angeleitet,
stets und in allem nach Glauben und Ge-
wissen zu denken, zu reden und zu handeln,
lehrt man ihn von Jugend auf, nicht den Lau-
nen und den Neigungen zu folgen, sondern
den Forderungen der Klugheit, Gerechtigkeit
und Mäßigkeit, so wird mit ihm auch der
christliche Starkmut heranwachsen und groß
werden. In den Versuchungen des Lebens
weiß er, was er zu thun hat, und er ist
gewohnt, es ohne Zaudern zu thun. Der
christliche Starkmut, zu dem er erzogen wor-
den, bewahrt ihn vor schwacher Nachgie-
bigkeit gegen seine Begierden, vor feiger
Menschenfurcht, vor unmännlicher Zaghaftig-
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[228/0242] Er lehrte Gott mich fürchten, Ihn lieben treu und fest, Weil Gott verlasse keinen, der Ihn nicht erst verläßt. Er selbst blieb mir zur Seite oft unverdrossen stehn, Und wollt' mich beten hören, die Hände falten sehn. Er hieß mich stets den Glauben bekennen ohne Scheu, Bekennen frei und offen, vor wem es immer sei; Er hieß mich treu und tapfer zur Fahne Christi stehn, Dann dürft' ich unserm Herrgott getrost ins Auge sehn. Das mußt' ich ihm geloben, ich schwur ihm's in das Grab. Mein Wort, es ist mir heilig, davon geh ich nicht ab.“ (Hammer, „Der christliche Vater“, Seite 26.) Wird der Sohn von Kindheit an durch Wort und Beispiel der Eltern angeleitet, stets und in allem nach Glauben und Ge- wissen zu denken, zu reden und zu handeln, lehrt man ihn von Jugend auf, nicht den Lau- nen und den Neigungen zu folgen, sondern den Forderungen der Klugheit, Gerechtigkeit und Mäßigkeit, so wird mit ihm auch der christliche Starkmut heranwachsen und groß werden. In den Versuchungen des Lebens weiß er, was er zu thun hat, und er ist gewohnt, es ohne Zaudern zu thun. Der christliche Starkmut, zu dem er erzogen wor- den, bewahrt ihn vor schwacher Nachgie- bigkeit gegen seine Begierden, vor feiger Menschenfurcht, vor unmännlicher Zaghaftig- keit in Prüfungen und Heimsuchungen.

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/242>, abgerufen am 28.11.2024.