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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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Güter, um sein Heil handelt. Er darf nicht
ermatten im Kampfe mit Welt, Fleisch und
Satan, bis der Sieg errungen ist.

Der Starkmut ist energisch und geduldig
zugleich. Die Geduld ist nicht Schwäche,
sondern gerade in ihr offenbart sich das höchste
Maß von Mut und Kraft. Die Geschichte kennt
keine größeren Helden als die christlichen
Martyrer. Ihr Kampf war nichts anderes,
als ein schweres Dulden, aber ein staunens-
wertes, ein heldenmütiges Dulden. Mit ei-
nem einzigen Worte hätten sie Marter und
Qual und den nahenden Tod mit Lust und
Freude vertauschen können. Aber das Wort
wurde nicht gesprochen. Sie bluteten und
starben, aber sie blieben unbesiegt. Ist das
nicht bewunderungswürdiger Starkmut?

Doch ist nach dem Worte des Dichters
jener der tapferste, der sich selbst besiegt.
Die Herrschaft über sich selbst erfordert wohl
das höchste Maß von Starkmut. Als ein
junger Edelmann den heiligen Franz von
Sales geraume Zeit in empörender Weise
beschimpfte, blieb der Heilige ganz gelassen
und erwiderte keine Silbe. Als man sich dar-
über verwunderte, sagte er: "Meine Zunge und
ich, wir haben einen unverletzlichen Vertrag

Güter, um sein Heil handelt. Er darf nicht
ermatten im Kampfe mit Welt, Fleisch und
Satan, bis der Sieg errungen ist.

Der Starkmut ist energisch und geduldig
zugleich. Die Geduld ist nicht Schwäche,
sondern gerade in ihr offenbart sich das höchste
Maß von Mut und Kraft. Die Geschichte kennt
keine größeren Helden als die christlichen
Martyrer. Ihr Kampf war nichts anderes,
als ein schweres Dulden, aber ein staunens-
wertes, ein heldenmütiges Dulden. Mit ei-
nem einzigen Worte hätten sie Marter und
Qual und den nahenden Tod mit Lust und
Freude vertauschen können. Aber das Wort
wurde nicht gesprochen. Sie bluteten und
starben, aber sie blieben unbesiegt. Ist das
nicht bewunderungswürdiger Starkmut?

Doch ist nach dem Worte des Dichters
jener der tapferste, der sich selbst besiegt.
Die Herrschaft über sich selbst erfordert wohl
das höchste Maß von Starkmut. Als ein
junger Edelmann den heiligen Franz von
Sales geraume Zeit in empörender Weise
beschimpfte, blieb der Heilige ganz gelassen
und erwiderte keine Silbe. Als man sich dar-
über verwunderte, sagte er: „Meine Zunge und
ich, wir haben einen unverletzlichen Vertrag

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[225/0239] Güter, um sein Heil handelt. Er darf nicht ermatten im Kampfe mit Welt, Fleisch und Satan, bis der Sieg errungen ist. Der Starkmut ist energisch und geduldig zugleich. Die Geduld ist nicht Schwäche, sondern gerade in ihr offenbart sich das höchste Maß von Mut und Kraft. Die Geschichte kennt keine größeren Helden als die christlichen Martyrer. Ihr Kampf war nichts anderes, als ein schweres Dulden, aber ein staunens- wertes, ein heldenmütiges Dulden. Mit ei- nem einzigen Worte hätten sie Marter und Qual und den nahenden Tod mit Lust und Freude vertauschen können. Aber das Wort wurde nicht gesprochen. Sie bluteten und starben, aber sie blieben unbesiegt. Ist das nicht bewunderungswürdiger Starkmut? Doch ist nach dem Worte des Dichters jener der tapferste, der sich selbst besiegt. Die Herrschaft über sich selbst erfordert wohl das höchste Maß von Starkmut. Als ein junger Edelmann den heiligen Franz von Sales geraume Zeit in empörender Weise beschimpfte, blieb der Heilige ganz gelassen und erwiderte keine Silbe. Als man sich dar- über verwunderte, sagte er: „Meine Zunge und ich, wir haben einen unverletzlichen Vertrag

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/239>, abgerufen am 24.11.2024.