läßt, leicht zum seichten Schwätzer werden, der mehr sagt, als er weiß und versteht, der es mit der Wahrheit nicht genau nimmt, der sich mit seiner vorschnellen Zunge viele Verlegenheiten bereitet, in denen sein Feh- ler sich selbst bestraft. Ueberlegung und Be- sonnenheit im Reden ist von Bedeutung für den sittlichen Charakter, aber auch für die Achtung und das Zutrauen der Mitmenschen, die über einen Schwätzer mindestens die Achseln zucken.
Die Klugheit, die Stütze der übrigen Tu- genden, muß selber wieder von ihnen unter- stützt werden. Insbesondere hat sie zu ihrer Voraussetzung ein gewisses Maß von Be- scheidenheit, Demut und Selbsterkennt- nis. Es muß schon in der Erziehung vor- gesorgt werden, daß der Jüngling nicht durch thörichtes Selbstvertrauen verblendet wird. Die Welt ist voll von warnenden Beispielen, an denen der Vater dem Jüngling zeigen kann, wohin Unbesonnenheit, Unbelehrbarkeit und zu großes Selbstvertrauen führen. Ebenso giebt es Gelegenheiten genug, dem Sohn seine eigene Unerfahrenheit zum Bewußtsein zu bringen.
Als Salomon zur Regierung gelangte, betete er in einem Gesichte zu Gott: "Gott
läßt, leicht zum seichten Schwätzer werden, der mehr sagt, als er weiß und versteht, der es mit der Wahrheit nicht genau nimmt, der sich mit seiner vorschnellen Zunge viele Verlegenheiten bereitet, in denen sein Feh- ler sich selbst bestraft. Ueberlegung und Be- sonnenheit im Reden ist von Bedeutung für den sittlichen Charakter, aber auch für die Achtung und das Zutrauen der Mitmenschen, die über einen Schwätzer mindestens die Achseln zucken.
Die Klugheit, die Stütze der übrigen Tu- genden, muß selber wieder von ihnen unter- stützt werden. Insbesondere hat sie zu ihrer Voraussetzung ein gewisses Maß von Be- scheidenheit, Demut und Selbsterkennt- nis. Es muß schon in der Erziehung vor- gesorgt werden, daß der Jüngling nicht durch thörichtes Selbstvertrauen verblendet wird. Die Welt ist voll von warnenden Beispielen, an denen der Vater dem Jüngling zeigen kann, wohin Unbesonnenheit, Unbelehrbarkeit und zu großes Selbstvertrauen führen. Ebenso giebt es Gelegenheiten genug, dem Sohn seine eigene Unerfahrenheit zum Bewußtsein zu bringen.
Als Salomon zur Regierung gelangte, betete er in einem Gesichte zu Gott: „Gott
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läßt, leicht zum seichten Schwätzer werden,
der mehr sagt, als er weiß und versteht,
der es mit der Wahrheit nicht genau nimmt,
der sich mit seiner vorschnellen Zunge viele
Verlegenheiten bereitet, in denen sein Feh-
ler sich selbst bestraft. Ueberlegung und Be-
sonnenheit im Reden ist von Bedeutung für
den sittlichen Charakter, aber auch für die
Achtung und das Zutrauen der Mitmenschen,
die über einen Schwätzer mindestens die
Achseln zucken.
Die Klugheit, die Stütze der übrigen Tu-
genden, muß selber wieder von ihnen unter-
stützt werden. Insbesondere hat sie zu ihrer
Voraussetzung ein gewisses Maß von Be-
scheidenheit, Demut und Selbsterkennt-
nis. Es muß schon in der Erziehung vor-
gesorgt werden, daß der Jüngling nicht durch
thörichtes Selbstvertrauen verblendet wird. Die
Welt ist voll von warnenden Beispielen, an
denen der Vater dem Jüngling zeigen kann,
wohin Unbesonnenheit, Unbelehrbarkeit und
zu großes Selbstvertrauen führen. Ebenso giebt
es Gelegenheiten genug, dem Sohn seine eigene
Unerfahrenheit zum Bewußtsein zu bringen.
Als Salomon zur Regierung gelangte,
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/222>, abgerufen am 22.11.2024.
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