Leichtsinns, der Zerstreuung, der Genußsucht und Verweichlichung, der religiösen Gleich- gültigkeit und des Unglaubens. Wo sind die Familien, die von diesen Einflüssen ganz unberührt bleiben? Am einen Orte geht es abwärts mit den häuslichen Andachten und dem religiösen Leben überhaupt, am andern mit dem sittlichen Ernst und der häuslichen Zucht, mit der Genügsamkeit und Einfachheit, hier wird dem Luxus, dort der Genußsucht gehuldigt, und Lauheit und religiöse Gleichgültigkeit regiert an beiden Orten. Wer kann das ersetzen oder gut machen, was in den Familien fehlt? Viele Eltern glauben alles für die religiöse Er- ziehung gethan zu haben, wenn sie ihre Kin- der in den Religionsunterricht schicken. Wie kurz ist dieser im Vergleich zum übrigen Schulunterricht, der ihn nicht unterstützt, und zu der übrigen Zeit, in der die Kinder nicht an ihn denken! Würde man eine Pflanze nur einige Stunden in der Woche an die Sonne stellen, so müßte sie verkümmern, und nicht besser geht es mit der Religiosität der Kinder, wenn der Religionsunterricht von den Eltern nicht unterstützt und im elterlichen Hause in das Leben übergeführt wird.
Leichtsinns, der Zerstreuung, der Genußsucht und Verweichlichung, der religiösen Gleich- gültigkeit und des Unglaubens. Wo sind die Familien, die von diesen Einflüssen ganz unberührt bleiben? Am einen Orte geht es abwärts mit den häuslichen Andachten und dem religiösen Leben überhaupt, am andern mit dem sittlichen Ernst und der häuslichen Zucht, mit der Genügsamkeit und Einfachheit, hier wird dem Luxus, dort der Genußsucht gehuldigt, und Lauheit und religiöse Gleichgültigkeit regiert an beiden Orten. Wer kann das ersetzen oder gut machen, was in den Familien fehlt? Viele Eltern glauben alles für die religiöse Er- ziehung gethan zu haben, wenn sie ihre Kin- der in den Religionsunterricht schicken. Wie kurz ist dieser im Vergleich zum übrigen Schulunterricht, der ihn nicht unterstützt, und zu der übrigen Zeit, in der die Kinder nicht an ihn denken! Würde man eine Pflanze nur einige Stunden in der Woche an die Sonne stellen, so müßte sie verkümmern, und nicht besser geht es mit der Religiosität der Kinder, wenn der Religionsunterricht von den Eltern nicht unterstützt und im elterlichen Hause in das Leben übergeführt wird.
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Leichtsinns, der Zerstreuung, der Genußsucht
und Verweichlichung, der religiösen Gleich-
gültigkeit und des Unglaubens. Wo sind
die Familien, die von diesen Einflüssen ganz
unberührt bleiben? Am einen Orte geht
es abwärts mit den häuslichen Andachten
und dem religiösen Leben überhaupt, am
andern mit dem sittlichen Ernst und der
häuslichen Zucht, mit der Genügsamkeit und
Einfachheit, hier wird dem Luxus, dort der
Genußsucht gehuldigt, und Lauheit und
religiöse Gleichgültigkeit regiert an beiden
Orten. Wer kann das ersetzen oder gut
machen, was in den Familien fehlt? Viele
Eltern glauben alles für die religiöse Er-
ziehung gethan zu haben, wenn sie ihre Kin-
der in den Religionsunterricht schicken. Wie
kurz ist dieser im Vergleich zum übrigen
Schulunterricht, der ihn nicht unterstützt, und
zu der übrigen Zeit, in der die Kinder nicht
an ihn denken! Würde man eine Pflanze
nur einige Stunden in der Woche an die
Sonne stellen, so müßte sie verkümmern, und
nicht besser geht es mit der Religiosität der
Kinder, wenn der Religionsunterricht von
den Eltern nicht unterstützt und im elterlichen
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/130>, abgerufen am 24.11.2024.
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