tragen zwei Christen das eheliche Joch, die eines Glaubens, einer Hoffnung, des- selben Taufgelöbnisses, derselben Kirchenge- meinschaft, eines und desselben Gottesdienstes sind. Dessen aber freut sich Christus, der Herr, deshalb sendet Er ihnen auch vom Himmel seinen Frieden ins Haus, ja Er selbst kehrt bei ihnen ein, um da, wo zwei in seinem Namen beisammen sind, in ihrer Mitte zu sein. Wo aber Er ist, da ist der Böse nicht." So Tertullian (in der Uebersetzung von Stolberg.)
(Gebet um Erneuerung der Standesgnade. Seite 446.)
13. Die Mutter.
Das Weib steht als Gattin schon hoch, aber erst als Mutter erlangt es seine volle Bedeutung. Die Würde, die Pflichten, die Sorgen und Freuden der Mutter stehen hin- ter denen des Vaters nicht zurück. Die Würde des Weibes hat durch den Sündenfall noch mehr gelitten als die des Mannes und ist bei den Völkern der Heiden in Schmach und Erniedrigung völlig begraben worden. Um so mehr ist seine tiefgesunkene Würde durch das Christentum wieder erhöhet und befestiget worden. Als Jungfrau und Gattin hat es
tragen zwei Christen das eheliche Joch, die eines Glaubens, einer Hoffnung, des- selben Taufgelöbnisses, derselben Kirchenge- meinschaft, eines und desselben Gottesdienstes sind. Dessen aber freut sich Christus, der Herr, deshalb sendet Er ihnen auch vom Himmel seinen Frieden ins Haus, ja Er selbst kehrt bei ihnen ein, um da, wo zwei in seinem Namen beisammen sind, in ihrer Mitte zu sein. Wo aber Er ist, da ist der Böse nicht.“ So Tertullian (in der Uebersetzung von Stolberg.)
(Gebet um Erneuerung der Standesgnade. Seite 446.)
13. Die Mutter.
Das Weib steht als Gattin schon hoch, aber erst als Mutter erlangt es seine volle Bedeutung. Die Würde, die Pflichten, die Sorgen und Freuden der Mutter stehen hin- ter denen des Vaters nicht zurück. Die Würde des Weibes hat durch den Sündenfall noch mehr gelitten als die des Mannes und ist bei den Völkern der Heiden in Schmach und Erniedrigung völlig begraben worden. Um so mehr ist seine tiefgesunkene Würde durch das Christentum wieder erhöhet und befestiget worden. Als Jungfrau und Gattin hat es
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tragen zwei Christen das eheliche Joch, die
eines Glaubens, einer Hoffnung, des-
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meinschaft, eines und desselben Gottesdienstes
sind. Dessen aber freut sich Christus, der Herr,
deshalb sendet Er ihnen auch vom Himmel
seinen Frieden ins Haus, ja Er selbst kehrt
bei ihnen ein, um da, wo zwei in seinem
Namen beisammen sind, in ihrer Mitte zu
sein. Wo aber Er ist, da ist der Böse
nicht.“ So Tertullian (in der Uebersetzung von
Stolberg.)
(Gebet um Erneuerung der Standesgnade. Seite 446.)
13. Die Mutter.
Das Weib steht als Gattin schon hoch,
aber erst als Mutter erlangt es seine volle
Bedeutung. Die Würde, die Pflichten, die
Sorgen und Freuden der Mutter stehen hin-
ter denen des Vaters nicht zurück. Die Würde
des Weibes hat durch den Sündenfall noch
mehr gelitten als die des Mannes und ist
bei den Völkern der Heiden in Schmach und
Erniedrigung völlig begraben worden. Um
so mehr ist seine tiefgesunkene Würde durch
das Christentum wieder erhöhet und befestiget
worden. Als Jungfrau und Gattin hat es
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/111>, abgerufen am 25.11.2024.
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