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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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nur ein freundliches Gesicht zu zeigen. Wohl
erfährt der Mann vielfach das Leben von
seiner rauhen Seite, und sein Gemüt wird
leicht davon beeinflußt, aber das ist nicht der
rechte Weg, es die Gattin wissen zu lassen.
Ein solcher Mann hat keine Ahnung, wie
viel Freude, Ermutigung und Trost er sei-
nem Weibe und durch sie sich selber mit ein
paar freundlichen Worten bereiten könnte.
Die Frau fühlt sich als den schwächeren Teil,
als abhängig, hat ein weiches, empfindliches
Gemüt, sie wird gekränkt und niedergedrückt,
wenn ihr die ihr gebührende Achtung und
Liebe im Umgang entzogen wird. Ein sol-
cher Mann ist selber schuld, wenn ihr Herz
sich vor ihm verschließt, und ihr Umgang kalt
und ungemütlich wird. Er hat den Schlüssel
zu ihrem Herzen in seinen Händen. Er zeige
ihr, daß er lieber bei ihr ist, als anderswo, er
bezeige ihr ein wenig Achtung und Liebe,
indem er ihr einige freundliche Worte gönnt,
indem er in seinen Kümmernissen bei ihr
Ermunterung sucht, statt sie im Unmute an-
zupoltern. Oft schlummert im Herzen der
frommen Gattin eine Fülle von Trost und
Lebensmut, welche der starke Mann bei sich
selber nicht findet. Es steht geschrieben:

nur ein freundliches Gesicht zu zeigen. Wohl
erfährt der Mann vielfach das Leben von
seiner rauhen Seite, und sein Gemüt wird
leicht davon beeinflußt, aber das ist nicht der
rechte Weg, es die Gattin wissen zu lassen.
Ein solcher Mann hat keine Ahnung, wie
viel Freude, Ermutigung und Trost er sei-
nem Weibe und durch sie sich selber mit ein
paar freundlichen Worten bereiten könnte.
Die Frau fühlt sich als den schwächeren Teil,
als abhängig, hat ein weiches, empfindliches
Gemüt, sie wird gekränkt und niedergedrückt,
wenn ihr die ihr gebührende Achtung und
Liebe im Umgang entzogen wird. Ein sol-
cher Mann ist selber schuld, wenn ihr Herz
sich vor ihm verschließt, und ihr Umgang kalt
und ungemütlich wird. Er hat den Schlüssel
zu ihrem Herzen in seinen Händen. Er zeige
ihr, daß er lieber bei ihr ist, als anderswo, er
bezeige ihr ein wenig Achtung und Liebe,
indem er ihr einige freundliche Worte gönnt,
indem er in seinen Kümmernissen bei ihr
Ermunterung sucht, statt sie im Unmute an-
zupoltern. Oft schlummert im Herzen der
frommen Gattin eine Fülle von Trost und
Lebensmut, welche der starke Mann bei sich
selber nicht findet. Es steht geschrieben:

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[86/0100] nur ein freundliches Gesicht zu zeigen. Wohl erfährt der Mann vielfach das Leben von seiner rauhen Seite, und sein Gemüt wird leicht davon beeinflußt, aber das ist nicht der rechte Weg, es die Gattin wissen zu lassen. Ein solcher Mann hat keine Ahnung, wie viel Freude, Ermutigung und Trost er sei- nem Weibe und durch sie sich selber mit ein paar freundlichen Worten bereiten könnte. Die Frau fühlt sich als den schwächeren Teil, als abhängig, hat ein weiches, empfindliches Gemüt, sie wird gekränkt und niedergedrückt, wenn ihr die ihr gebührende Achtung und Liebe im Umgang entzogen wird. Ein sol- cher Mann ist selber schuld, wenn ihr Herz sich vor ihm verschließt, und ihr Umgang kalt und ungemütlich wird. Er hat den Schlüssel zu ihrem Herzen in seinen Händen. Er zeige ihr, daß er lieber bei ihr ist, als anderswo, er bezeige ihr ein wenig Achtung und Liebe, indem er ihr einige freundliche Worte gönnt, indem er in seinen Kümmernissen bei ihr Ermunterung sucht, statt sie im Unmute an- zupoltern. Oft schlummert im Herzen der frommen Gattin eine Fülle von Trost und Lebensmut, welche der starke Mann bei sich selber nicht findet. Es steht geschrieben:

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/100>, abgerufen am 24.11.2024.