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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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friede und Frohsinn aus ihren Blicken
und Mienen leuchten, wenn sie als
unbefangenes Kind vor den Menschen
erscheint, und doch wieder unnahbar
wie ein Engel, so daß in ihrer Nähe
freche Zungen verstummen und freche
Begierden sich scheu verbergen: so ist
das die Schönheit des verborgenen
Herzensmenschen, welche die Körper-
hülle wie einen Schleier durchbricht.
Diese Schönheit muß allen gefallen,
ob sie nun aus gewöhnlichen oder fein-
gebildeten Gesichtszügen herausschaue,
ob ihr das Kleid einer Fürstin, der
Ordensschleier oder der einfache Rock
einer Arbeiterin als Umrahmung diene.
Solche Schönheiten sind in den ersten
Jahrhunderten vor die heidnischen Rich-
terstühle getreten, der verborgene Her-
zensmensch in ihnen hat die Angriffe
des Henkers und Wüstlings zu Schan-
den gemacht und die Doppelpalme des
Martertums und der Jungfräulich-
keit errungen. Die Kirche hat immer

friede und Frohsinn aus ihren Blicken
und Mienen leuchten, wenn sie als
unbefangenes Kind vor den Menschen
erscheint, und doch wieder unnahbar
wie ein Engel, so daß in ihrer Nähe
freche Zungen verstummen und freche
Begierden sich scheu verbergen: so ist
das die Schönheit des verborgenen
Herzensmenschen, welche die Körper-
hülle wie einen Schleier durchbricht.
Diese Schönheit muß allen gefallen,
ob sie nun aus gewöhnlichen oder fein-
gebildeten Gesichtszügen herausschaue,
ob ihr das Kleid einer Fürstin, der
Ordensschleier oder der einfache Rock
einer Arbeiterin als Umrahmung diene.
Solche Schönheiten sind in den ersten
Jahrhunderten vor die heidnischen Rich-
terstühle getreten, der verborgene Her-
zensmensch in ihnen hat die Angriffe
des Henkers und Wüstlings zu Schan-
den gemacht und die Doppelpalme des
Martertums und der Jungfräulich-
keit errungen. Die Kirche hat immer

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[61/0069] friede und Frohsinn aus ihren Blicken und Mienen leuchten, wenn sie als unbefangenes Kind vor den Menschen erscheint, und doch wieder unnahbar wie ein Engel, so daß in ihrer Nähe freche Zungen verstummen und freche Begierden sich scheu verbergen: so ist das die Schönheit des verborgenen Herzensmenschen, welche die Körper- hülle wie einen Schleier durchbricht. Diese Schönheit muß allen gefallen, ob sie nun aus gewöhnlichen oder fein- gebildeten Gesichtszügen herausschaue, ob ihr das Kleid einer Fürstin, der Ordensschleier oder der einfache Rock einer Arbeiterin als Umrahmung diene. Solche Schönheiten sind in den ersten Jahrhunderten vor die heidnischen Rich- terstühle getreten, der verborgene Her- zensmensch in ihnen hat die Angriffe des Henkers und Wüstlings zu Schan- den gemacht und die Doppelpalme des Martertums und der Jungfräulich- keit errungen. Die Kirche hat immer

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/69>, abgerufen am 09.11.2024.