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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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Weise erfüllt. Eines Tages stieß sie auf
eine Leiche, die in ihrem Blute lag,
die erste Beute de Todes auf dem Men-
schengeschlechts. Es war ihr geliebter
Sohn Abel und der Mörder war ihr
Erstgeborner. Damit beginnt die lange
Geschichte von den Leiden der Mütter,
die so vieles und so Schauerliches zu
erzählen weiß.

Früher wurde gesagt: Das Weib ist
ein Herz, sich hinzugeben. Das ist die
Bestimmung des Weibes nach den liebe-
vollen Absichten des Schöpfers. Im
Hinblick auf die Folgen des Sünden-
falles muß man jetzt sagen: Das Weib
ist ein Herz, um zu leiden. Opfern
und leiden, das ist nunmehr die Auf-
gabe des Weibes, das ist sein Beruf.
Sollte es noch nötig sein, dieses zu be-
weisen? Das Herz der Gattin und Mut-
ter ist der Sammelpunkt aller Leiden
und Sorgen des Familienlebens, kein
Glied der Familie leidet, ohne daß sie
mit ihm leidet, jede Störung und Un-

Weise erfüllt. Eines Tages stieß sie auf
eine Leiche, die in ihrem Blute lag,
die erste Beute de Todes auf dem Men-
schengeschlechts. Es war ihr geliebter
Sohn Abel und der Mörder war ihr
Erstgeborner. Damit beginnt die lange
Geschichte von den Leiden der Mütter,
die so vieles und so Schauerliches zu
erzählen weiß.

Früher wurde gesagt: Das Weib ist
ein Herz, sich hinzugeben. Das ist die
Bestimmung des Weibes nach den liebe-
vollen Absichten des Schöpfers. Im
Hinblick auf die Folgen des Sünden-
falles muß man jetzt sagen: Das Weib
ist ein Herz, um zu leiden. Opfern
und leiden, das ist nunmehr die Auf-
gabe des Weibes, das ist sein Beruf.
Sollte es noch nötig sein, dieses zu be-
weisen? Das Herz der Gattin und Mut-
ter ist der Sammelpunkt aller Leiden
und Sorgen des Familienlebens, kein
Glied der Familie leidet, ohne daß sie
mit ihm leidet, jede Störung und Un-

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[38/0046] Weise erfüllt. Eines Tages stieß sie auf eine Leiche, die in ihrem Blute lag, die erste Beute de Todes auf dem Men- schengeschlechts. Es war ihr geliebter Sohn Abel und der Mörder war ihr Erstgeborner. Damit beginnt die lange Geschichte von den Leiden der Mütter, die so vieles und so Schauerliches zu erzählen weiß. Früher wurde gesagt: Das Weib ist ein Herz, sich hinzugeben. Das ist die Bestimmung des Weibes nach den liebe- vollen Absichten des Schöpfers. Im Hinblick auf die Folgen des Sünden- falles muß man jetzt sagen: Das Weib ist ein Herz, um zu leiden. Opfern und leiden, das ist nunmehr die Auf- gabe des Weibes, das ist sein Beruf. Sollte es noch nötig sein, dieses zu be- weisen? Das Herz der Gattin und Mut- ter ist der Sammelpunkt aller Leiden und Sorgen des Familienlebens, kein Glied der Familie leidet, ohne daß sie mit ihm leidet, jede Störung und Un-

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/46>, abgerufen am 21.11.2024.