Der fromme Verfasser der Nachfolge Christi erzählt: Ich kenne einen Freund; dieser ward von Angst ergriffen, und schwebte lange zwischen Furcht und Hoffnung. Eines Tages, da ihn der Kummer halb aufgezehrt hatte, warf er aus dem Herzen betend, sich in einer Kirche vor dem Altar nieder, und dachte bei sich: O, wenn ich gewiß wüßte, daß ich im Guten bis an das Ende ver- harren würde! Da hörte er die gött- lich Antwort in seinem Innersten: Und wenn du das wüßtest, was woll- test du alsdann thun? Thue jetzt das- selbe, was du alsdann thun woll- test, und du wirst sicher zum Ziele kommen." Dieses Wort salbte ihn mit Trost und alles Wogen und Flu- ten seiner Angst hatte sich gelegt. (I. 25.) Die christliche Mutter muß in ihrem doppelten Kummer für sich und die ihr Anvertrauten den gleichen Trost suchen, indem sie das Ihrige thut und auf Gott vertraut. Der himmlische
Der fromme Verfasser der Nachfolge Christi erzählt: Ich kenne einen Freund; dieser ward von Angst ergriffen, und schwebte lange zwischen Furcht und Hoffnung. Eines Tages, da ihn der Kummer halb aufgezehrt hatte, warf er aus dem Herzen betend, sich in einer Kirche vor dem Altar nieder, und dachte bei sich: O, wenn ich gewiß wüßte, daß ich im Guten bis an das Ende ver- harren würde! Da hörte er die gött- lich Antwort in seinem Innersten: Und wenn du das wüßtest, was woll- test du alsdann thun? Thue jetzt das- selbe, was du alsdann thun woll- test, und du wirst sicher zum Ziele kommen.“ Dieses Wort salbte ihn mit Trost und alles Wogen und Flu- ten seiner Angst hatte sich gelegt. (I. 25.) Die christliche Mutter muß in ihrem doppelten Kummer für sich und die ihr Anvertrauten den gleichen Trost suchen, indem sie das Ihrige thut und auf Gott vertraut. Der himmlische
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Der fromme Verfasser der Nachfolge
Christi erzählt: Ich kenne einen Freund;
dieser ward von Angst ergriffen, und
schwebte lange zwischen Furcht und
Hoffnung. Eines Tages, da ihn der
Kummer halb aufgezehrt hatte, warf er
aus dem Herzen betend, sich in einer Kirche
vor dem Altar nieder, und dachte bei
sich: O, wenn ich gewiß wüßte, daß
ich im Guten bis an das Ende ver-
harren würde! Da hörte er die gött-
lich Antwort in seinem Innersten:
Und wenn du das wüßtest, was woll-
test du alsdann thun? Thue jetzt das-
selbe, was du alsdann thun woll-
test, und du wirst sicher zum Ziele
kommen.“ Dieses Wort salbte ihn
mit Trost und alles Wogen und Flu-
ten seiner Angst hatte sich gelegt.
(I. 25.) Die christliche Mutter muß in
ihrem doppelten Kummer für sich und
die ihr Anvertrauten den gleichen Trost
suchen, indem sie das Ihrige thut und
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/373>, abgerufen am 27.11.2024.
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