Je mehr die Kinder heranwachsen, desto schwieriger wird deren Erziehung, desto schlimmer wirken allfällige Miß- griffe. Allmählich kommt die Zeit zur Wahl des Standes und Berufes. Die Mutter muß den Stand und die Stan- deswahl selber christlich auffassen und den Kindern bei Zeiten diese Auffas- sung beibringen. Der heilige Paulus sagt: Wie Gott einen jeden berufen hat, also wandle er. (I. Kor. 7, 17.) Der Beruf kommt von Gott und soll zu Gott führen. Die Vorsehung hat jedem den Lebensweg vorgezeichnet, ihn für denselben befähigt, ihm Hilfe und Gnade für denselben zugedacht, und wer glücklich wählen will, muß fragen, wozu ihn Gott berufen habe, welcher Stand ihn am sichersten in den Him- mel führe. Nun wer wählt nach Gottes Willen, wählt gut für das irdische und ewige Leben. Die christliche Regel für
29. Die reifere Jugend.
Je mehr die Kinder heranwachsen, desto schwieriger wird deren Erziehung, desto schlimmer wirken allfällige Miß- griffe. Allmählich kommt die Zeit zur Wahl des Standes und Berufes. Die Mutter muß den Stand und die Stan- deswahl selber christlich auffassen und den Kindern bei Zeiten diese Auffas- sung beibringen. Der heilige Paulus sagt: Wie Gott einen jeden berufen hat, also wandle er. (I. Kor. 7, 17.) Der Beruf kommt von Gott und soll zu Gott führen. Die Vorsehung hat jedem den Lebensweg vorgezeichnet, ihn für denselben befähigt, ihm Hilfe und Gnade für denselben zugedacht, und wer glücklich wählen will, muß fragen, wozu ihn Gott berufen habe, welcher Stand ihn am sichersten in den Him- mel führe. Nun wer wählt nach Gottes Willen, wählt gut für das irdische und ewige Leben. Die christliche Regel für
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29. Die reifere Jugend.
Je mehr die Kinder heranwachsen,
desto schwieriger wird deren Erziehung,
desto schlimmer wirken allfällige Miß-
griffe. Allmählich kommt die Zeit zur
Wahl des Standes und Berufes. Die
Mutter muß den Stand und die Stan-
deswahl selber christlich auffassen und
den Kindern bei Zeiten diese Auffas-
sung beibringen. Der heilige Paulus
sagt: Wie Gott einen jeden berufen
hat, also wandle er. (I. Kor. 7, 17.)
Der Beruf kommt von Gott und soll
zu Gott führen. Die Vorsehung hat
jedem den Lebensweg vorgezeichnet, ihn
für denselben befähigt, ihm Hilfe und
Gnade für denselben zugedacht, und
wer glücklich wählen will, muß fragen,
wozu ihn Gott berufen habe, welcher
Stand ihn am sichersten in den Him-
mel führe. Nun wer wählt nach Gottes
Willen, wählt gut für das irdische und
ewige Leben. Die christliche Regel für
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/315>, abgerufen am 25.11.2024.
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