sie doch nicht getrennt werden als ob reli- giöser Unterricht und Erziehung einander nichts angingen. Unterrichtet wird das Kind in der Religion nicht bloß, da- mit es etwas mehr wisse, sondern da- mit es darnach lebe, und das kann natürlich nicht in den spärlichen Un- terrichtsstunden erreicht werden, das ist die Aufgabe der häuslichen Erziehung. Sie muß mit dem Unterrichte Hand in Hand gehen, sonst ist ein guter Er- folg schwer zu hoffen.
Die christliche Mutter muß vor allem andern den Unterricht, welchen das Kind empfängt, selber kennen und gut inne haben. Man hat heutzutage eine Menge von großen und kleinen Erbauungsbüchern, religiösen Zeit- schriften etc., welche, wie ich hoffe, mit Nutzen gelesen werden. Aber was die christliche Mutter zuerst lesen, und nicht bloß lesen, sondern erwägen und beherzigen soll, das wird immer noch allzu sehr vernachlässiget, nämlich der
sie doch nicht getrennt werden als ob reli- giöser Unterricht und Erziehung einander nichts angingen. Unterrichtet wird das Kind in der Religion nicht bloß, da- mit es etwas mehr wisse, sondern da- mit es darnach lebe, und das kann natürlich nicht in den spärlichen Un- terrichtsstunden erreicht werden, das ist die Aufgabe der häuslichen Erziehung. Sie muß mit dem Unterrichte Hand in Hand gehen, sonst ist ein guter Er- folg schwer zu hoffen.
Die christliche Mutter muß vor allem andern den Unterricht, welchen das Kind empfängt, selber kennen und gut inne haben. Man hat heutzutage eine Menge von großen und kleinen Erbauungsbüchern, religiösen Zeit- schriften ꝛc., welche, wie ich hoffe, mit Nutzen gelesen werden. Aber was die christliche Mutter zuerst lesen, und nicht bloß lesen, sondern erwägen und beherzigen soll, das wird immer noch allzu sehr vernachlässiget, nämlich der
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0276"xml:id="E29_001_1914_pb0268_0001"n="268"/>
sie doch nicht getrennt werden als ob reli-<lb/>
giöser Unterricht und Erziehung einander<lb/>
nichts angingen. Unterrichtet wird das<lb/>
Kind in der Religion nicht bloß, da-<lb/>
mit es etwas mehr wisse, sondern da-<lb/>
mit es darnach lebe, und das kann<lb/>
natürlich nicht in den spärlichen Un-<lb/>
terrichtsstunden erreicht werden, das ist<lb/>
die Aufgabe der häuslichen Erziehung.<lb/>
Sie muß mit dem Unterrichte Hand<lb/>
in Hand gehen, sonst ist ein guter Er-<lb/>
folg schwer zu hoffen.</p><p>Die christliche Mutter muß vor<lb/>
allem andern den Unterricht, welchen<lb/>
das Kind empfängt, selber kennen und<lb/>
gut inne haben. Man hat heutzutage<lb/>
eine Menge von großen und kleinen<lb/>
Erbauungsbüchern, religiösen Zeit-<lb/>
schriften ꝛc., welche, wie ich hoffe, mit<lb/>
Nutzen gelesen werden. Aber was<lb/>
die christliche Mutter zuerst lesen, und<lb/>
nicht bloß lesen, sondern erwägen und<lb/>
beherzigen soll, das wird immer noch<lb/>
allzu sehr vernachlässiget, nämlich der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[268/0276]
sie doch nicht getrennt werden als ob reli-
giöser Unterricht und Erziehung einander
nichts angingen. Unterrichtet wird das
Kind in der Religion nicht bloß, da-
mit es etwas mehr wisse, sondern da-
mit es darnach lebe, und das kann
natürlich nicht in den spärlichen Un-
terrichtsstunden erreicht werden, das ist
die Aufgabe der häuslichen Erziehung.
Sie muß mit dem Unterrichte Hand
in Hand gehen, sonst ist ein guter Er-
folg schwer zu hoffen.
Die christliche Mutter muß vor
allem andern den Unterricht, welchen
das Kind empfängt, selber kennen und
gut inne haben. Man hat heutzutage
eine Menge von großen und kleinen
Erbauungsbüchern, religiösen Zeit-
schriften ꝛc., welche, wie ich hoffe, mit
Nutzen gelesen werden. Aber was
die christliche Mutter zuerst lesen, und
nicht bloß lesen, sondern erwägen und
beherzigen soll, das wird immer noch
allzu sehr vernachlässiget, nämlich der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/276>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.