Offenbarung enthalten einen Funda- mentalsatz der christlichen Erziehung. Das Kind ist das Ebenbild Gottes, aber verunstaltet durch die Folgen der ersten Sünde, durch eine Unordnung und Verkehrtheit seiner Neigungen, welche zuerst durch die elterliche Erzieh- ung und nach und nach durch die Mit- wirkung des Kindes verbessert werden müssen. Die christliche Mutter liebt darum ihr Kind von ganzem Herzen, aber sie zeigt ihm ihre Liebe nicht da- durch, daß sie seinen Sinnen und seinen verkehrten Neigungen schmeichelt. Ihre Liebe schaut höher und werter, sie will das Ebenbild Gottes in ihm in seiner Reinheit wieder herstellen, sie will das Kind zeitlich und ewig glücklich machen. Das ist nur möglich, wenn die sitt- liche Unordnung in seinem Herzen und Fleische aufgehoben, wenn die guten Anlagen gepflegt, die schlimmen unter- drückt werden. So weit möglich wird sie dieses Ziel mit Liebe und Sanft-
Offenbarung enthalten einen Funda- mentalsatz der christlichen Erziehung. Das Kind ist das Ebenbild Gottes, aber verunstaltet durch die Folgen der ersten Sünde, durch eine Unordnung und Verkehrtheit seiner Neigungen, welche zuerst durch die elterliche Erzieh- ung und nach und nach durch die Mit- wirkung des Kindes verbessert werden müssen. Die christliche Mutter liebt darum ihr Kind von ganzem Herzen, aber sie zeigt ihm ihre Liebe nicht da- durch, daß sie seinen Sinnen und seinen verkehrten Neigungen schmeichelt. Ihre Liebe schaut höher und werter, sie will das Ebenbild Gottes in ihm in seiner Reinheit wieder herstellen, sie will das Kind zeitlich und ewig glücklich machen. Das ist nur möglich, wenn die sitt- liche Unordnung in seinem Herzen und Fleische aufgehoben, wenn die guten Anlagen gepflegt, die schlimmen unter- drückt werden. So weit möglich wird sie dieses Ziel mit Liebe und Sanft-
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Offenbarung enthalten einen Funda-
mentalsatz der christlichen Erziehung.
Das Kind ist das Ebenbild Gottes,
aber verunstaltet durch die Folgen der
ersten Sünde, durch eine Unordnung
und Verkehrtheit seiner Neigungen,
welche zuerst durch die elterliche Erzieh-
ung und nach und nach durch die Mit-
wirkung des Kindes verbessert werden
müssen. Die christliche Mutter liebt
darum ihr Kind von ganzem Herzen,
aber sie zeigt ihm ihre Liebe nicht da-
durch, daß sie seinen Sinnen und seinen
verkehrten Neigungen schmeichelt. Ihre
Liebe schaut höher und werter, sie will
das Ebenbild Gottes in ihm in seiner
Reinheit wieder herstellen, sie will das
Kind zeitlich und ewig glücklich machen.
Das ist nur möglich, wenn die sitt-
liche Unordnung in seinem Herzen und
Fleische aufgehoben, wenn die guten
Anlagen gepflegt, die schlimmen unter-
drückt werden. So weit möglich wird
sie dieses Ziel mit Liebe und Sanft-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/242>, abgerufen am 12.12.2024.
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