troffen. Trügerisch ist die Anmut und eitel die Schönheit, eine Frau, die den Herrn fürchtet, die wird gepriesen wer- den. Gebet ihr von den Früchten ihrer Hände, und lobpreisen mögen sie am Thore ihre Werke. (Sprichw. 31, 10 bis 31.)
2. Versetzen wir uns in eine un- serer Familien und fragen wir, wie die Hausfrau obige Lobsprüche verdienen könne. Zunächst muß sie "Kunstfer- tigkeit der Hände" besitzen, d. h. alle Arbeiten verstehen, die im Hause vor- kommen, insbesondere das Kochen, Nähen und Waschen. Fehlt ihr eine dieser Fertigkeiten, so soll sie noch vor der Verheiratung dieselbe erwerben, sonst wird sie keine Hausfrau sein. Hat sie Dienstboten, so kann sie dieselben nicht regieren, wenn sie nichts versteht, ist sie allein, so wird der Haushalt nur dann gut stehen und den Mann be- friedigen, wenn sie in diesen Dingen kundig ist. Das zweite Erfordernis ist
troffen. Trügerisch ist die Anmut und eitel die Schönheit, eine Frau, die den Herrn fürchtet, die wird gepriesen wer- den. Gebet ihr von den Früchten ihrer Hände, und lobpreisen mögen sie am Thore ihre Werke. (Sprichw. 31, 10 bis 31.)
2. Versetzen wir uns in eine un- serer Familien und fragen wir, wie die Hausfrau obige Lobsprüche verdienen könne. Zunächst muß sie „Kunstfer- tigkeit der Hände“ besitzen, d. h. alle Arbeiten verstehen, die im Hause vor- kommen, insbesondere das Kochen, Nähen und Waschen. Fehlt ihr eine dieser Fertigkeiten, so soll sie noch vor der Verheiratung dieselbe erwerben, sonst wird sie keine Hausfrau sein. Hat sie Dienstboten, so kann sie dieselben nicht regieren, wenn sie nichts versteht, ist sie allein, so wird der Haushalt nur dann gut stehen und den Mann be- friedigen, wenn sie in diesen Dingen kundig ist. Das zweite Erfordernis ist
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troffen. Trügerisch ist die Anmut und
eitel die Schönheit, eine Frau, die den
Herrn fürchtet, die wird gepriesen wer-
den. Gebet ihr von den Früchten ihrer
Hände, und lobpreisen mögen sie am
Thore ihre Werke. (Sprichw. 31, 10
bis 31.)
2. Versetzen wir uns in eine un-
serer Familien und fragen wir, wie die
Hausfrau obige Lobsprüche verdienen
könne. Zunächst muß sie „Kunstfer-
tigkeit der Hände“ besitzen, d. h. alle
Arbeiten verstehen, die im Hause vor-
kommen, insbesondere das Kochen,
Nähen und Waschen. Fehlt ihr eine
dieser Fertigkeiten, so soll sie noch vor
der Verheiratung dieselbe erwerben, sonst
wird sie keine Hausfrau sein. Hat sie
Dienstboten, so kann sie dieselben nicht
regieren, wenn sie nichts versteht, ist
sie allein, so wird der Haushalt nur
dann gut stehen und den Mann be-
friedigen, wenn sie in diesen Dingen
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/222>, abgerufen am 09.11.2024.
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