Licht in der Nacht. An wichtige Dinge legt sie ihre Hand, und ihre Finger erfassen die Spindel. Sie öffnet ihre Hand dem Armen, und breitet ihre Arme nach dem Dürftigen aus. Sie fürchtet nicht für ihr Haus des Schnees Kälte, denn alle ihre Hausgenossen sind doppelt gekleidet. Decke und Kleid fer- tigt sie für sich, Linnen und Purpur sind ihr Gewand. Angesehen am Thore ist ihr Mann, wenn er sitzt bei den Räten des Landes. Linnen fertigt und verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem Chananäer, Kraft und Anmut sind ihr Gewand, und lachen wird sie am letzten Tage. Ihren Mund öffnet sie zur Weisheit, und das Gesetz der Milde ist auf ihrer Zunge. Sie hat acht auf den Wandel ihres Hauses, und ißt ihr Brot nicht müßig. Ihre Kinder kom- men empor und preisen sie als die Glückseligste, und auch ihr Mann lo- bet sie: Viele Töchter haben sich Reich- tümer gesammelt, du hast sie alle über-
Licht in der Nacht. An wichtige Dinge legt sie ihre Hand, und ihre Finger erfassen die Spindel. Sie öffnet ihre Hand dem Armen, und breitet ihre Arme nach dem Dürftigen aus. Sie fürchtet nicht für ihr Haus des Schnees Kälte, denn alle ihre Hausgenossen sind doppelt gekleidet. Decke und Kleid fer- tigt sie für sich, Linnen und Purpur sind ihr Gewand. Angesehen am Thore ist ihr Mann, wenn er sitzt bei den Räten des Landes. Linnen fertigt und verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem Chananäer, Kraft und Anmut sind ihr Gewand, und lachen wird sie am letzten Tage. Ihren Mund öffnet sie zur Weisheit, und das Gesetz der Milde ist auf ihrer Zunge. Sie hat acht auf den Wandel ihres Hauses, und ißt ihr Brot nicht müßig. Ihre Kinder kom- men empor und preisen sie als die Glückseligste, und auch ihr Mann lo- bet sie: Viele Töchter haben sich Reich- tümer gesammelt, du hast sie alle über-
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Licht in der Nacht. An wichtige Dinge
legt sie ihre Hand, und ihre Finger
erfassen die Spindel. Sie öffnet ihre
Hand dem Armen, und breitet ihre
Arme nach dem Dürftigen aus. Sie
fürchtet nicht für ihr Haus des Schnees
Kälte, denn alle ihre Hausgenossen sind
doppelt gekleidet. Decke und Kleid fer-
tigt sie für sich, Linnen und Purpur
sind ihr Gewand. Angesehen am Thore
ist ihr Mann, wenn er sitzt bei den
Räten des Landes. Linnen fertigt und
verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem
Chananäer, Kraft und Anmut sind
ihr Gewand, und lachen wird sie am
letzten Tage. Ihren Mund öffnet sie
zur Weisheit, und das Gesetz der Milde
ist auf ihrer Zunge. Sie hat acht auf
den Wandel ihres Hauses, und ißt ihr
Brot nicht müßig. Ihre Kinder kom-
men empor und preisen sie als die
Glückseligste, und auch ihr Mann lo-
bet sie: Viele Töchter haben sich Reich-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/221>, abgerufen am 28.11.2024.
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