Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

ihrem Manne unterthan, der dem Worte
nicht glauben wollte, und er wurde ohne
das Wort gewonnen, da er ihren keu-
schen, gottesfürchtigen Wandel sah. Sie
hat im Schweigen und in der Hoffnung
ihre Stärke gesucht, und ihre Hoffnung
ist nicht zu Schanden geworden.

3. Wenn es sich um die Bekehr-
ung des Gatten handelt, so ist es we-
nigstens nicht schwer zu sagen, was die
Gattin thun soll, so schwer auch die
Ausführung ist. Wenn aber eine Mut-
ter die Kinder christlich erziehen soll,
während der Vater sie nicht unterstützt,
vielmehr für sie ein Hindernis ist, so
ist es sogar schwierig, auch nur einen
Rat zu geben. Schwierig ist schon das
erste Erfordernis, welches darin besteht,
das Ansehen des Vaters zu wahren.
Die Mutter darf seine Fehler nicht recht-
fertigen, aber auch sein Ansehen nicht
herabsetzen. Wenn sie in ihrem Her-
zen christliche Gesinnungen gegen den
fehlenden Gatten hat, so werden die-

ihrem Manne unterthan, der dem Worte
nicht glauben wollte, und er wurde ohne
das Wort gewonnen, da er ihren keu-
schen, gottesfürchtigen Wandel sah. Sie
hat im Schweigen und in der Hoffnung
ihre Stärke gesucht, und ihre Hoffnung
ist nicht zu Schanden geworden.

3. Wenn es sich um die Bekehr-
ung des Gatten handelt, so ist es we-
nigstens nicht schwer zu sagen, was die
Gattin thun soll, so schwer auch die
Ausführung ist. Wenn aber eine Mut-
ter die Kinder christlich erziehen soll,
während der Vater sie nicht unterstützt,
vielmehr für sie ein Hindernis ist, so
ist es sogar schwierig, auch nur einen
Rat zu geben. Schwierig ist schon das
erste Erfordernis, welches darin besteht,
das Ansehen des Vaters zu wahren.
Die Mutter darf seine Fehler nicht recht-
fertigen, aber auch sein Ansehen nicht
herabsetzen. Wenn sie in ihrem Her-
zen christliche Gesinnungen gegen den
fehlenden Gatten hat, so werden die-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0216" xml:id="E29_001_1914_pb0208_0001" n="208"/>
ihrem Manne unterthan, der dem Worte<lb/>
nicht glauben wollte, und er wurde ohne<lb/>
das Wort gewonnen, da er ihren keu-<lb/>
schen, gottesfürchtigen Wandel sah. Sie<lb/>
hat im Schweigen und in der Hoffnung<lb/>
ihre Stärke gesucht, und ihre Hoffnung<lb/>
ist nicht zu Schanden geworden.</p>
          <p>3. Wenn es sich um die Bekehr-<lb/>
ung des Gatten handelt, so ist es we-<lb/>
nigstens nicht schwer zu sagen, was die<lb/>
Gattin thun soll, so schwer auch die<lb/>
Ausführung ist. Wenn aber eine Mut-<lb/>
ter die Kinder christlich erziehen soll,<lb/>
während der Vater sie nicht unterstützt,<lb/>
vielmehr für sie ein Hindernis ist, so<lb/>
ist es sogar schwierig, auch nur einen<lb/>
Rat zu geben. Schwierig ist schon das<lb/>
erste Erfordernis, welches darin besteht,<lb/>
das Ansehen des Vaters zu wahren.<lb/>
Die Mutter darf seine Fehler nicht recht-<lb/>
fertigen, aber auch sein Ansehen nicht<lb/>
herabsetzen. Wenn sie in ihrem Her-<lb/>
zen christliche Gesinnungen gegen den<lb/>
fehlenden Gatten hat, so werden die-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0216] ihrem Manne unterthan, der dem Worte nicht glauben wollte, und er wurde ohne das Wort gewonnen, da er ihren keu- schen, gottesfürchtigen Wandel sah. Sie hat im Schweigen und in der Hoffnung ihre Stärke gesucht, und ihre Hoffnung ist nicht zu Schanden geworden. 3. Wenn es sich um die Bekehr- ung des Gatten handelt, so ist es we- nigstens nicht schwer zu sagen, was die Gattin thun soll, so schwer auch die Ausführung ist. Wenn aber eine Mut- ter die Kinder christlich erziehen soll, während der Vater sie nicht unterstützt, vielmehr für sie ein Hindernis ist, so ist es sogar schwierig, auch nur einen Rat zu geben. Schwierig ist schon das erste Erfordernis, welches darin besteht, das Ansehen des Vaters zu wahren. Die Mutter darf seine Fehler nicht recht- fertigen, aber auch sein Ansehen nicht herabsetzen. Wenn sie in ihrem Her- zen christliche Gesinnungen gegen den fehlenden Gatten hat, so werden die-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/216
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/216>, abgerufen am 28.11.2024.