geändert zu werden. Die Liebe zu Gott verlangt, daß wir freiwillige Fehler vermeiden, und das sollte doch jeder Christ ohnehin wollen. Im übri- gen handelt es sich nur darum, das, was jedenfalls zu geschehen hat, durch die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar- beiten müssen wir einmal und manche Leiden können wir auch nicht abschüt- teln. Was hindert uns, jede Arbeit, jeden Schritt und Tritt durch die gute Meinung in ein Werk der Liebe zu Gott zu verwandeln? Zu solchen Uebungen der Liebe werden auch alle Leiden jeder Art, wenn wir sie mit Ergebung, Geduld und Vertrauen er- tragen. Dadurch werden sie wertvoll für den Himmel, während sie sonst unnütz, gar oft schädlich sind.
Auch die Nächstenliebe soll eine Uebung der Liebe Gottes sein. Wir sollen den Nächsten wegen Gott lieben, d. h. weil Gott es gebietet, weil auch der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-
geändert zu werden. Die Liebe zu Gott verlangt, daß wir freiwillige Fehler vermeiden, und das sollte doch jeder Christ ohnehin wollen. Im übri- gen handelt es sich nur darum, das, was jedenfalls zu geschehen hat, durch die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar- beiten müssen wir einmal und manche Leiden können wir auch nicht abschüt- teln. Was hindert uns, jede Arbeit, jeden Schritt und Tritt durch die gute Meinung in ein Werk der Liebe zu Gott zu verwandeln? Zu solchen Uebungen der Liebe werden auch alle Leiden jeder Art, wenn wir sie mit Ergebung, Geduld und Vertrauen er- tragen. Dadurch werden sie wertvoll für den Himmel, während sie sonst unnütz, gar oft schädlich sind.
Auch die Nächstenliebe soll eine Uebung der Liebe Gottes sein. Wir sollen den Nächsten wegen Gott lieben, d. h. weil Gott es gebietet, weil auch der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0171"xml:id="E29_001_1914_pb0163_0001"n="163"/>
geändert zu werden. Die Liebe zu<lb/>
Gott verlangt, daß wir freiwillige<lb/>
Fehler vermeiden, und das sollte doch<lb/>
jeder Christ ohnehin wollen. Im übri-<lb/>
gen handelt es sich nur darum, das,<lb/>
was jedenfalls zu geschehen hat, durch<lb/>
die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar-<lb/>
beiten müssen wir einmal und manche<lb/>
Leiden können wir auch nicht abschüt-<lb/>
teln. Was hindert uns, jede Arbeit,<lb/>
jeden Schritt und Tritt durch die gute<lb/>
Meinung in ein Werk der Liebe zu<lb/>
Gott zu verwandeln? Zu solchen<lb/>
Uebungen der Liebe werden auch alle<lb/>
Leiden jeder Art, wenn wir sie mit<lb/>
Ergebung, Geduld und Vertrauen er-<lb/>
tragen. Dadurch werden sie wertvoll<lb/>
für den Himmel, während sie sonst<lb/>
unnütz, gar oft schädlich sind.</p><p>Auch die <hirendition="#g">Nächstenliebe</hi> soll eine<lb/>
Uebung der Liebe Gottes sein. Wir<lb/>
sollen den Nächsten wegen Gott lieben,<lb/>
d. h. weil Gott es gebietet, weil auch<lb/>
der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[163/0171]
geändert zu werden. Die Liebe zu
Gott verlangt, daß wir freiwillige
Fehler vermeiden, und das sollte doch
jeder Christ ohnehin wollen. Im übri-
gen handelt es sich nur darum, das,
was jedenfalls zu geschehen hat, durch
die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar-
beiten müssen wir einmal und manche
Leiden können wir auch nicht abschüt-
teln. Was hindert uns, jede Arbeit,
jeden Schritt und Tritt durch die gute
Meinung in ein Werk der Liebe zu
Gott zu verwandeln? Zu solchen
Uebungen der Liebe werden auch alle
Leiden jeder Art, wenn wir sie mit
Ergebung, Geduld und Vertrauen er-
tragen. Dadurch werden sie wertvoll
für den Himmel, während sie sonst
unnütz, gar oft schädlich sind.
Auch die Nächstenliebe soll eine
Uebung der Liebe Gottes sein. Wir
sollen den Nächsten wegen Gott lieben,
d. h. weil Gott es gebietet, weil auch
der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/171>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.