Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

Das erste muß also sein, den Fall in
eine schwere Sünde um jeden Preis
zu vermeiden, und wenn dieses Un-
glück doch vorkommt, so bald als mög-
lich, die verlorene Gnade und Liebe
wieder zu erlangen.

Da die Liebe eine Gabe Gottes
ist, müssen wir oft um die Erhaltung
und Vermehrung dieser Gnade beten
und sie durch die religiösen Gnaden-
mittel erneuern und stärken. Weitere
Mittel sind die Erkenntnis Got-
tes
und der Umgang mit Gott.
Die Liebe unter Freunden entsteht und
besteht dadurch, daß sie mit einander
umgehen, einander schätzen und lieben
lernen. So steht es auch mit der
Liebe Gottes. Die Heiligen, welche
Gott am besten kennen und mit Ihm
am fleißigsten umgehen, sind voll der
feurigsten Liebe, während die Sünder
und Weltmenschen, die nie an Gott
denken, auch keine Liebe zu Ihm be-
sitzen. Leider beherzigen die wenigsten

Das erste muß also sein, den Fall in
eine schwere Sünde um jeden Preis
zu vermeiden, und wenn dieses Un-
glück doch vorkommt, so bald als mög-
lich, die verlorene Gnade und Liebe
wieder zu erlangen.

Da die Liebe eine Gabe Gottes
ist, müssen wir oft um die Erhaltung
und Vermehrung dieser Gnade beten
und sie durch die religiösen Gnaden-
mittel erneuern und stärken. Weitere
Mittel sind die Erkenntnis Got-
tes
und der Umgang mit Gott.
Die Liebe unter Freunden entsteht und
besteht dadurch, daß sie mit einander
umgehen, einander schätzen und lieben
lernen. So steht es auch mit der
Liebe Gottes. Die Heiligen, welche
Gott am besten kennen und mit Ihm
am fleißigsten umgehen, sind voll der
feurigsten Liebe, während die Sünder
und Weltmenschen, die nie an Gott
denken, auch keine Liebe zu Ihm be-
sitzen. Leider beherzigen die wenigsten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0169" xml:id="E29_001_1914_pb0161_0001" n="161"/>
Das erste muß also sein, den Fall in<lb/>
eine schwere Sünde um jeden Preis<lb/>
zu vermeiden, und wenn dieses Un-<lb/>
glück doch vorkommt, so bald als mög-<lb/>
lich, die verlorene Gnade und Liebe<lb/>
wieder zu erlangen.</p>
          <p>Da die Liebe eine Gabe Gottes<lb/>
ist, müssen wir oft um die Erhaltung<lb/>
und Vermehrung dieser Gnade <hi rendition="#g">beten</hi><lb/>
und sie durch die religiösen Gnaden-<lb/>
mittel erneuern und stärken. Weitere<lb/>
Mittel sind die <hi rendition="#g">Erkenntnis Got-<lb/>
tes</hi> und der <hi rendition="#g">Umgang mit Gott</hi>.<lb/>
Die Liebe unter Freunden entsteht und<lb/>
besteht dadurch, daß sie mit einander<lb/>
umgehen, einander schätzen und lieben<lb/>
lernen. So steht es auch mit der<lb/>
Liebe Gottes. Die Heiligen, welche<lb/>
Gott am besten kennen und mit Ihm<lb/>
am fleißigsten umgehen, sind voll der<lb/>
feurigsten Liebe, während die Sünder<lb/>
und Weltmenschen, die nie an Gott<lb/>
denken, auch keine Liebe zu Ihm be-<lb/>
sitzen. Leider beherzigen die wenigsten<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0169] Das erste muß also sein, den Fall in eine schwere Sünde um jeden Preis zu vermeiden, und wenn dieses Un- glück doch vorkommt, so bald als mög- lich, die verlorene Gnade und Liebe wieder zu erlangen. Da die Liebe eine Gabe Gottes ist, müssen wir oft um die Erhaltung und Vermehrung dieser Gnade beten und sie durch die religiösen Gnaden- mittel erneuern und stärken. Weitere Mittel sind die Erkenntnis Got- tes und der Umgang mit Gott. Die Liebe unter Freunden entsteht und besteht dadurch, daß sie mit einander umgehen, einander schätzen und lieben lernen. So steht es auch mit der Liebe Gottes. Die Heiligen, welche Gott am besten kennen und mit Ihm am fleißigsten umgehen, sind voll der feurigsten Liebe, während die Sünder und Weltmenschen, die nie an Gott denken, auch keine Liebe zu Ihm be- sitzen. Leider beherzigen die wenigsten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/169
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/169>, abgerufen am 25.11.2024.