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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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für das Kind zuerst das Reich Gottes
suchen. Wie man bei dem Anblicke
eines Königskindes schon an den künf-
tigen König denkt, so betrachtet sie
ihr Kind vor allem als Erbe des Him-
melreiches und darnach richten sich ihre
Wünsche und Bestrebungen. Wenn der
Herr es in den Jahren der Unschuld
zu sich ruft, so wird ihre natürliche
Liebe den Verlust einer früh geknickten
Hoffnung schmerzlich empfinden. Als
Christin aber wird sie höher hinauf
blicken. Sie hört im Geiste den Ruf
des göttlichen Kinderfreundes an sich
ergehen: Laß dieses Kleine zu mir
kommen, und wehre es ihm nicht,
denn seiner ist das Himmelreich. Und
mit Großmut und Ergebung, wenn
auch unter Thränen, bietet sie dem
Herrn ihr Liebstes auf Erden an und
unterwirft sich seinen Ratschlüssen. Ist
das Kind nicht aller Gefahr enthoben
und glücklich für die ganze Ewigkeit?
Was wäre mit ihm geschehen, wenn

für das Kind zuerst das Reich Gottes
suchen. Wie man bei dem Anblicke
eines Königskindes schon an den künf-
tigen König denkt, so betrachtet sie
ihr Kind vor allem als Erbe des Him-
melreiches und darnach richten sich ihre
Wünsche und Bestrebungen. Wenn der
Herr es in den Jahren der Unschuld
zu sich ruft, so wird ihre natürliche
Liebe den Verlust einer früh geknickten
Hoffnung schmerzlich empfinden. Als
Christin aber wird sie höher hinauf
blicken. Sie hört im Geiste den Ruf
des göttlichen Kinderfreundes an sich
ergehen: Laß dieses Kleine zu mir
kommen, und wehre es ihm nicht,
denn seiner ist das Himmelreich. Und
mit Großmut und Ergebung, wenn
auch unter Thränen, bietet sie dem
Herrn ihr Liebstes auf Erden an und
unterwirft sich seinen Ratschlüssen. Ist
das Kind nicht aller Gefahr enthoben
und glücklich für die ganze Ewigkeit?
Was wäre mit ihm geschehen, wenn

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[148/0156] für das Kind zuerst das Reich Gottes suchen. Wie man bei dem Anblicke eines Königskindes schon an den künf- tigen König denkt, so betrachtet sie ihr Kind vor allem als Erbe des Him- melreiches und darnach richten sich ihre Wünsche und Bestrebungen. Wenn der Herr es in den Jahren der Unschuld zu sich ruft, so wird ihre natürliche Liebe den Verlust einer früh geknickten Hoffnung schmerzlich empfinden. Als Christin aber wird sie höher hinauf blicken. Sie hört im Geiste den Ruf des göttlichen Kinderfreundes an sich ergehen: Laß dieses Kleine zu mir kommen, und wehre es ihm nicht, denn seiner ist das Himmelreich. Und mit Großmut und Ergebung, wenn auch unter Thränen, bietet sie dem Herrn ihr Liebstes auf Erden an und unterwirft sich seinen Ratschlüssen. Ist das Kind nicht aller Gefahr enthoben und glücklich für die ganze Ewigkeit? Was wäre mit ihm geschehen, wenn

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/156>, abgerufen am 24.11.2024.