diese Pflichten und Sorgen auf mir habe, daß diese und diese Leiden mich treffen. Ich bin deine Dienerin, Du hast mir das irdische Tagwerk abge- messen und die Beschwerden meines Standes auf die Schultern gelegt. Ich beuge mich vor deinem heiligen Wil- len und nehme Freude und Leid mit kindlicher Ergebung an von deiner Hand. Auch das Ungemach, das von den Geschöpfen kommt, auch die Lei- den, die ich selbst verschuldet habe, be- trachte ich als Zulassung deiner Vater- güte. Du kannst und willst alles, auch wohlverdiente Züchtigungen, zu meinem Besten wenden, wenn ich nur nicht selber deine liebevollen Absichten vereitle.
Darum will ich getrost kom- men lassen, was kommt, weil es ja von Dir kommt. Jeden Tag will ich die Bürde aufs neue ergeben und ge- horsam tragen, gewissenhaft meine Pflichten erfüllen, weil Du sie mir
diese Pflichten und Sorgen auf mir habe, daß diese und diese Leiden mich treffen. Ich bin deine Dienerin, Du hast mir das irdische Tagwerk abge- messen und die Beschwerden meines Standes auf die Schultern gelegt. Ich beuge mich vor deinem heiligen Wil- len und nehme Freude und Leid mit kindlicher Ergebung an von deiner Hand. Auch das Ungemach, das von den Geschöpfen kommt, auch die Lei- den, die ich selbst verschuldet habe, be- trachte ich als Zulassung deiner Vater- güte. Du kannst und willst alles, auch wohlverdiente Züchtigungen, zu meinem Besten wenden, wenn ich nur nicht selber deine liebevollen Absichten vereitle.
Darum will ich getrost kom- men lassen, was kommt, weil es ja von Dir kommt. Jeden Tag will ich die Bürde aufs neue ergeben und ge- horsam tragen, gewissenhaft meine Pflichten erfüllen, weil Du sie mir
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diese Pflichten und Sorgen auf mir
habe, daß diese und diese Leiden mich
treffen. Ich bin deine Dienerin, Du
hast mir das irdische Tagwerk abge-
messen und die Beschwerden meines
Standes auf die Schultern gelegt. Ich
beuge mich vor deinem heiligen Wil-
len und nehme Freude und Leid mit
kindlicher Ergebung an von deiner
Hand. Auch das Ungemach, das von
den Geschöpfen kommt, auch die Lei-
den, die ich selbst verschuldet habe, be-
trachte ich als Zulassung deiner Vater-
güte. Du kannst und willst alles,
auch wohlverdiente Züchtigungen, zu
meinem Besten wenden, wenn ich nur
nicht selber deine liebevollen Absichten
vereitle.
Darum will ich getrost kom-
men lassen, was kommt, weil es ja
von Dir kommt. Jeden Tag will ich
die Bürde aufs neue ergeben und ge-
horsam tragen, gewissenhaft meine
Pflichten erfüllen, weil Du sie mir
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/139>, abgerufen am 24.11.2024.
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