viel mehr schaden, weil sie verbreiteter sind, die Nachlässigkeit und die Lauheit. Es gibt Frauen, denen religiöse Ge- sinnungen nicht fehlen, die aber mit Arbeit überhäuft sind. Da kommt es leicht dazu, daß sie bei dem häuslichen Gebete zwei Herren dienen, d. h. unter dem Beten noch arbeiten wollen. Ihr Gebet wird so zerstreut, oberfläch- lich, gedankenlos, innerlich wertlos und äußerlich ein Aergernis für Kinder und Hausgenossen. Sie sind oft ver- hindert, die Kirche zu besuchen, das Wort Gottes anzuhören, verschieben allzu lange den Empfang der heiligen Sa- kramente, und bald zeigen sich die nach- teiligen Folgen. Sie verlieren den Geist des Glaubens, die Stärkung durch die Gnade bleibt aus, sie werden bald auch ohne Not ihre religiösen Pflichten ver- säumen, in den Sorgen, Leiden und Versuchungen des Lebens fehlen Licht und Kraft und Trost von oben, die Gott für alle bereit hat, die Ihn im
viel mehr schaden, weil sie verbreiteter sind, die Nachlässigkeit und die Lauheit. Es gibt Frauen, denen religiöse Ge- sinnungen nicht fehlen, die aber mit Arbeit überhäuft sind. Da kommt es leicht dazu, daß sie bei dem häuslichen Gebete zwei Herren dienen, d. h. unter dem Beten noch arbeiten wollen. Ihr Gebet wird so zerstreut, oberfläch- lich, gedankenlos, innerlich wertlos und äußerlich ein Aergernis für Kinder und Hausgenossen. Sie sind oft ver- hindert, die Kirche zu besuchen, das Wort Gottes anzuhören, verschieben allzu lange den Empfang der heiligen Sa- kramente, und bald zeigen sich die nach- teiligen Folgen. Sie verlieren den Geist des Glaubens, die Stärkung durch die Gnade bleibt aus, sie werden bald auch ohne Not ihre religiösen Pflichten ver- säumen, in den Sorgen, Leiden und Versuchungen des Lebens fehlen Licht und Kraft und Trost von oben, die Gott für alle bereit hat, die Ihn im
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[103/0111]
viel mehr schaden, weil sie verbreiteter
sind, die Nachlässigkeit und die Lauheit.
Es gibt Frauen, denen religiöse Ge-
sinnungen nicht fehlen, die aber mit
Arbeit überhäuft sind. Da kommt es
leicht dazu, daß sie bei dem häuslichen
Gebete zwei Herren dienen, d. h. unter
dem Beten noch arbeiten wollen. Ihr
Gebet wird so zerstreut, oberfläch-
lich, gedankenlos, innerlich wertlos und
äußerlich ein Aergernis für Kinder
und Hausgenossen. Sie sind oft ver-
hindert, die Kirche zu besuchen, das
Wort Gottes anzuhören, verschieben allzu
lange den Empfang der heiligen Sa-
kramente, und bald zeigen sich die nach-
teiligen Folgen. Sie verlieren den Geist
des Glaubens, die Stärkung durch die
Gnade bleibt aus, sie werden bald auch
ohne Not ihre religiösen Pflichten ver-
säumen, in den Sorgen, Leiden und
Versuchungen des Lebens fehlen Licht
und Kraft und Trost von oben, die
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/111>, abgerufen am 24.11.2024.
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