3. Der Zweck der religiösen Ueb- ungen ist nach der einen Seite die Ver- herrlichung Gottes, nach der andern die Erlangung von Gnaden. Und welches ist der Zweck der Gnaden? Kein anderer, als uns besser und hei- liger zu machen. Die Frömmigkeit muß notwendig verbunden sein mit dem ernstlichen Bestreben, sich selber zu hei- ligen. Darum verlangt der hl. Pau- lus, daß die Weiber sich schmücken mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit und durch gute Werke. (I. Tim. 2, 9.) In gleichem Sinne sagt der hl. Petrus: Ihr Schmuck sei der verborgene Her- zensmensch in der Unvergänglichkeit ei- nes stillen und sanften Geistes, der vor Gott hohen Wert hat. (I. Petr. 3. 4.) Religiosität und Tugendhaftigkeit ge- hören zusammen, und wenn die letztere fehlt, so wird die angebliche Frömmig- keit zum Aergernis. Es gibt Frauens- personen, welche auf fromme Uebungen viel halten, aber trotzdem ohne Demut
3. Der Zweck der religiösen Ueb- ungen ist nach der einen Seite die Ver- herrlichung Gottes, nach der andern die Erlangung von Gnaden. Und welches ist der Zweck der Gnaden? Kein anderer, als uns besser und hei- liger zu machen. Die Frömmigkeit muß notwendig verbunden sein mit dem ernstlichen Bestreben, sich selber zu hei- ligen. Darum verlangt der hl. Pau- lus, daß die Weiber sich schmücken mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit und durch gute Werke. (I. Tim. 2, 9.) In gleichem Sinne sagt der hl. Petrus: Ihr Schmuck sei der verborgene Her- zensmensch in der Unvergänglichkeit ei- nes stillen und sanften Geistes, der vor Gott hohen Wert hat. (I. Petr. 3. 4.) Religiosität und Tugendhaftigkeit ge- hören zusammen, und wenn die letztere fehlt, so wird die angebliche Frömmig- keit zum Aergernis. Es gibt Frauens- personen, welche auf fromme Uebungen viel halten, aber trotzdem ohne Demut
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3. Der Zweck der religiösen Ueb-
ungen ist nach der einen Seite die Ver-
herrlichung Gottes, nach der andern
die Erlangung von Gnaden. Und
welches ist der Zweck der Gnaden?
Kein anderer, als uns besser und hei-
liger zu machen. Die Frömmigkeit
muß notwendig verbunden sein mit dem
ernstlichen Bestreben, sich selber zu hei-
ligen. Darum verlangt der hl. Pau-
lus, daß die Weiber sich schmücken mit
Schamhaftigkeit und Sittsamkeit und
durch gute Werke. (I. Tim. 2, 9.) In
gleichem Sinne sagt der hl. Petrus:
Ihr Schmuck sei der verborgene Her-
zensmensch in der Unvergänglichkeit ei-
nes stillen und sanften Geistes, der vor
Gott hohen Wert hat. (I. Petr. 3. 4.)
Religiosität und Tugendhaftigkeit ge-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/109>, abgerufen am 28.11.2024.
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