den Ort des Gebetes, den Schauplatz der heiligsten Geheimnisse ausersehen hat, um da zum großen Schaden für die Seele ihre Befriedigung zu suchen. Der heilige Paulus fügt seinen Er- mahnungen über öffentliche Gebete die Bemerkung bei: Ich will demnach, daß die Männer an allen Orten beten, und reine Hände aufheben, ohne Zorn und Streitsucht. Desgleichen sollen sich auch die Weiber in anständiger Kleidung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit geflochtenen Haaren, oder Gold, oder Perlen, oder kostbarem Gewande, sondern was sich ziemt für Weiber, die Gottesfurcht an den Tag legen, durch gute Werke. (I. Tim. 2, 8. f.) Der hl. Johannes Chrysostomus redet die eitle Kirchenbesucherin mit folgen- den strengen Worten an: "Kommst du als Putzdocke in die Kirche, um zu tanzen? Suchst du hier Hochzeits- oder andere sinnliche Freuden? Bist du ge- kommen, dich zur Schau auszustellen?
den Ort des Gebetes, den Schauplatz der heiligsten Geheimnisse ausersehen hat, um da zum großen Schaden für die Seele ihre Befriedigung zu suchen. Der heilige Paulus fügt seinen Er- mahnungen über öffentliche Gebete die Bemerkung bei: Ich will demnach, daß die Männer an allen Orten beten, und reine Hände aufheben, ohne Zorn und Streitsucht. Desgleichen sollen sich auch die Weiber in anständiger Kleidung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit geflochtenen Haaren, oder Gold, oder Perlen, oder kostbarem Gewande, sondern was sich ziemt für Weiber, die Gottesfurcht an den Tag legen, durch gute Werke. (I. Tim. 2, 8. f.) Der hl. Johannes Chrysostomus redet die eitle Kirchenbesucherin mit folgen- den strengen Worten an: „Kommst du als Putzdocke in die Kirche, um zu tanzen? Suchst du hier Hochzeits- oder andere sinnliche Freuden? Bist du ge- kommen, dich zur Schau auszustellen?
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den Ort des Gebetes, den Schauplatz
der heiligsten Geheimnisse ausersehen
hat, um da zum großen Schaden für die
Seele ihre Befriedigung zu suchen.
Der heilige Paulus fügt seinen Er-
mahnungen über öffentliche Gebete die
Bemerkung bei: Ich will demnach, daß
die Männer an allen Orten beten, und
reine Hände aufheben, ohne Zorn und
Streitsucht. Desgleichen sollen sich auch
die Weiber in anständiger Kleidung
mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit
schmücken, nicht mit geflochtenen Haaren,
oder Gold, oder Perlen, oder kostbarem
Gewande, sondern was sich ziemt für
Weiber, die Gottesfurcht an den Tag
legen, durch gute Werke. (I. Tim. 2, 8. f.)
Der hl. Johannes Chrysostomus redet
die eitle Kirchenbesucherin mit folgen-
den strengen Worten an: „Kommst du
als Putzdocke in die Kirche, um zu
tanzen? Suchst du hier Hochzeits- oder
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/103>, abgerufen am 18.12.2024.
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